E-Nutzfahrzeuge

Allgemeines

Elektrofahrzeuge haben eine Vielzahl von Vorteilen, wie zum Beispiel vor Ort keine Emissionen, geringe Geräuschentwicklung, hoher Wirkungsgrad, geringe Betriebskosten und hoher Fahrspaß. Sie eignen sich für alle Distanzen, besonders aber für Kurz- und Mittelstrecken. In Österreich sind nur etwa 6% aller Autofahrten länger als 50 km (Quelle: VCÖ).
Batteriebetriebene Nutzfahrzeuge sind eine interessante und wirtschaftliche Alternative zu fossil betriebenen Nutzfahrzeugen, da sie

  • ein positives – umweltfreundliches und zukunftsorientiertes – Image vermitteln und so zur Kundengewinnung und -bindung beitragen können
  • Ersparnisse bei Kraftstoff- und Wartungskosten bieten
  • durch zahlreiche Begünstigungen auch in der Anschaffung mit vergleichbaren fossil betriebenen Fahrzeugen mithalten können 

E-Mobilität

Vorteile

  • Umweltaspekte
    Rein batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) haben lokale Emissionen von 0 g CO2. Außerdem fallen während des Fahrbetriebes keine giftigen Stickoxide, Feinstaub oder sonstige Schadstoffe an. Damit tragen sie zu einer besseren Luftqualität bei.
    Aufgrund des Strommixes in Österreich, der einen höheren Anteil an erneuerbaren Energien aufweist als z.B. in Deutschland, ist der Treibhausgasausstoß auch bei Betrachtung der Emissionen, die bei der Stromerzeugung entstehen, deutlich geringer als bei Fahrzeugen mit Verbrennungskraftmotoren. Wird der Strom zum Laden der Batterien aus 100% erneuerbaren Quellen bezogen, verringert sich der Anteil an Treibhausgasemissionen zur Energiebereitstellung nochmal drastisch.
    Besonders positiv wirken sich die niedrigeren Lärmemissionen bei Geschwindigkeiten von bis zu 30km/h aus. Hier kann im urbanen Bereich ein wichtiger Beitrag zu weniger gesundheitsgefährdendem Lärm und mehr Lebensqualität geleistet werden.
     
  • Fahrverhalten
    Elektrisch betriebene Fahrzeuge beschleunigen (sehr) schnell auf die gewünschte Reisegeschwindigkeit, da sie das zur Verfügung stehende Drehmoment vom Stand aus Nutzen können. Überdies hinaus liegen sie aufgrund ihres tieferen Schwerpunkts grundsätzlich besser in der Kurve.
     
  • Kostenvorteile
    In einem Lebenszyklus sind elektrisch betriebene Fahrzeuge fossilen überlegen. Überdies hinaus werden sie vom Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) mit einer Ankaufprämie gefördert. Von den kürzlich beschlossenen Ökologisierungsmaßnahmen im Verkehrssektor sind E-Nutzfahrzeuge nicht betroffen. Für sie ist keine Normverbrauchsabgabe (NOVA) zu entrichten.

Reichweite

Die Reichweite von E-Fahrzeugen ist – wie auch bei Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb – von vielen Faktoren abhängig: u.a. von der Fahrweise, den Außentemperaturen, dem Gelände, dem Straßenbelag, den Fahrbahnverhältnissen oder dem Gewicht des Fahrzeugs. Verbräuche zur Klimatisierung (Heizen oder Kühlen) schlagen sich aufgrund des Einsatzes von energiesparenden Wärmepumpen kaum in der Reichweite nieder.

Laden

  • Ladestecker
    Seit 2017 hat sich der Typ 2-Stecker als Standard durchgesetzt und ist in so gut wie allen neuen Elektrofahrzeugen verbaut. Hersteller wie Nissan, die auf den CHAdeMO Stecker gesetzt haben, schwenken nun ebenso auf den Typ 2-Stecker bzw. CCS um.
    Die Steckvorrichtung Typ 2 kann sowohl auf der Fahrzeug- wie auch auf der Ladeinfrastruktur-Seite eingesetzt werden. Es können bei 230 V einphasig bzw. bei 400 V dreiphasig mit Ladeleistungen von 3,7 kW bis 43 kW geladen werden, die flexible Ladebuchse des CCS ergänzt den Typ 2 Stecker mit zwei zusätzlichen Leistungskontakten um eine Schnellladefunktion und ermöglicht das Laden von E-Fahrzeugen mit Gleich- und Wechselstrom.
     
  • Dauer eines Ladevorgangs
    Grundsätzlich kann man bei der Ladetechnik zwischen langsamem (11kW) und beschleunigtem Laden (22kW) sowie Schnellladen (>50 kW) unterscheiden. Die Ladezeiten schwanken demgemäß zwischen 8 Stunden, 4 Stunden und 15 bis 30 Minuten.
     
  • Ladestationen in Österreich
    Mit über 5.500 Ladestationen in Österreich wird laufend an der Ladeinfrastruktur in Österreich gearbeitet. (Quelle: e-tankstellen-finder.com). Österreich zählt bereits heute zu den Vorreitern beim Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Rein rechnerisch teilen sich hierzulande vier E-Autos einen Ladepunkt. Die Empfehlung der EU-Kommission lautet mindestens ein Ladepunkt für zehn E-Fahrzeuge. (Quelle: beoe.at)
    In Wien will die Wien Energie bis Ende 2020 1.000 Ladestationen betreiben. Damit soll gewährleistet werden, dass es alle 400 Meter in der Stadt eine öffentliche Ladestation gibt. Dafür investiert man 15 Millionen Euro. (Quelle: Wien Energie).
     
  • Förderungen zum Einbau von Ladestationen
    Das BMK hat die Förderbudgets für die Errichtung von Ladestationen erhöht und eine vereinfachte Errichtung von Ladeinfrastruktur in Mehrparteienhäusern auf den Weg gebracht. Konkret bedeutet das für private Ladeinfrastrukturen:
    Wallbox (Heimladestation) oder intelligentes Ladekabel: 600 Euro
    OCCP-fähige Ladestation bei Installation in einem Mehrparteinhaus: 1.800 Euro (Quelle: BMK)
     
  • Right-to-Plug
    Die Initiative „Right to Plug“ hat sich zum Ziel gesetzt, regulatorische Hindernisse bei der Implementierung und dem Ausbau von E-Lösungen im Wohnrecht abzubauen.
    Right to Plug soll die Installation von E-Ladestationen für Wohnungseigentümer und -eigentümerinnen an ihrem Fahrzeug-Stellplatz in einem Mehrparteienhaus deutlich einfacher gestalten und komplizierte rechtliche Zustimmungshürden abbauen. Verkürzt gesagt ist es das Recht auf eine Ladestation für das E-Auto am Stellplatz. Das „Right to Plug“ kann dabei durchaus an das Einhalten von gewissen Kriterien, wie beispielsweise der Maximalleistung, geknüpft sein, um einen geregelten Ausbau sicherzustellen. (Quelle: BMK)

Kosten

  • Anschaffung
    Die Anschaffung von elektrisch und hybrid-betriebenen PKW’s werden mit 2.000€ vom BMK gefördert. Der Fahrzeugimporteur fördert zeitgleich mit 2.000€ den Ankauf. Der geladene Strom muss dabei zu 100% aus erneuerbaren Quellen stammen. (Quelle: Umweltförderung.at)
     
  • Betrieb und Wartung
    Elektrifizierte Fahrzeuge weisen etwa um ein Drittel weniger Wartungskosten auf. Warum? – Elektromotoren haben viel weniger bewegliche Teile als Verbrennungskraftmotoren, die unter Verschleiß leiden. Reine Elektroautos verfügen etwa über keinen Auspuff, benötigen keine Schalldämpfung, Katalysatoren und Partikelfilter. Der Antriebsstrang wird bei E-Fahrzeugen durch den Wegfall des Verbrennungskraftmotors signifikant weniger beansprucht. Durch den Rekuperationsvorgang ist der Bremsverschleiß signifikant geringer als bei Verbrenner.

Topprodukte

Technik Wegweiser

Rekuperation

Rekuperation steht für Energierückgewinnung. Dabei wird Bewegungsenergie (Bremsvorgang) in nutzbare elektrische Energie umgewandelt und in der Batterie gespeichert.

Energie- und Leistungsdichte

Energiedichte
Ist die Energiemenge die pro Masseneinheit oder Volumeneinheit gespeichert werden kann. Je höher die Energiedichte desto mehr Energie kann gespeichert werden, was ein wichtiges Kriterium für die Reichweite ist.

Leistungsdichte
Ist die "Leistung pro Masse" oder "Leistung pro Volumen". Die Leistungsdichte hat einen wesentlichen Einfluss auch das Beschleunigungsverhalten bei Elektrofahrzeugen.

Lithium-Batterien

Lithium Batterien erreichen von den am Markt befindlichen Akkus die größte Energiedichte und damit auch die höchsten Reichweiten. Gängige Ausführungsarten dieser Batterien sind Lithium-Polymer Akkus oder Lithium-Eisen-Phosphat Akkus. Nachteil der Lithium-Polymer Akkus ist die Empfindlichkeit gegenüber zu hoher oder niedriger Temperaturen sowie Tiefentladung oder Überladung. Vorteil der Lithium-Eisen-Phosphat Batterie ist die rasche Energieaufnahme innerhalb kurzer Zeit, das heißt die Batterie kann in wenigen Minuten geladen werden.