Kühlen & Gefrieren
Der Stromverbrauch für Kühl- und Gefriergeräte beträgt im Haushalt durchschnittlich 10 bis 15 Prozent, also eine beachtliche Menge. Der konkrete Energieverbrauch kann im Einzelfall erheblich variieren, abhängig davon, ob nur ein Kühlschrank mit Eisfach verwendet wird oder eine Kühl-Gefrierkombi oder ein Kühlschrank und eine separate Gefriertruhe. Die richtige Platzierung und effiziente Verwendung der Geräte ermöglicht Energieeinsparungen von 10 Prozent und mehr.
klimaaktiv topprodukte Faktencheck: Kühlschrank
Energie und Kosten sparen durch die richtige Gerätenutzung
Der tatsächliche Verbrauch von Geräten hängt stark von der richtigen Nutzung ab. Mit einfachen Maßnahmen, die nicht mit Kosten verbunden sind können Sie zusätzlich sparen!
Gerätetyp
Folgende Gerätetypen stehen grundsätzlich zur Wahl:
- Kühlschrank ohne Gefrierfach
- Kühlschrank mit Gefrierfach
- Kühl-Gefrier-Kombi mit größerem Tiefkühlteil
- Kühlgerät und separate Tiefkühltruhe oder Gefrierschrank
Hinsichtlich Bauform ist zwischen Ein-, Unterbau- und freistehenden Geräten zu unterscheiden. Einbaugeräte sind etwas ineffizienter als Standgeräte.
Wird viel Platz für Gefriergut benötigt, so ist in unterkellerten Ein- oder Mehrfamilienhäusern grundsätzlich eine Kombination von Gefriertruhe im Keller und Kühlschrank ohne oder mit nur kleinem Gefrierfach im Wohnbereich zu bevorzugen. Eine Gefriertruhe im kühleren Keller ist deutlich effizienter als eine Kühl-Gefrier-Kombi in der Wohnküche.
Gefriertruhen sind ca. 10 bis 15 Prozent effizienter als Gefrierschränke, daher sollte die Wahl nach Möglichkeit auf eine Gefriertruhe fallen. Kühlschränke ohne Gefrierfach benötigen ca. 20 bis 25 Prozent weniger Energie als Geräte mit Gefrierfach. Kühl-Gefrier-Kombis sollten über getrennte Türen für den Kühl- und Tiefkühlbereich verfügen.
Temperatur und Befüllung
Die Kühlschranktemperatur um 1-2 Grad zu erhöhen bedeutet bis zu 6 bzw. 12 Prozent Energieeinsparung. Die Temperaturzonen fallen sehr unterschiedlich aus. Achten Sie dabei darauf, dass schnell verderbliche Lebensmittel in der kältesten Zone des Kühlschranks (direkt über dem Gefrierfach) nicht über 2°C gelagert werden.
Zu beachten ist, dass im Gegensatz dazu die Angabe des Verbrauchsdatums („zu verbrauchen bis“) bei Fisch oder Fleisch in allen Fällen beachtet werden muss. Die Website „bewusstkaufen.at“ bietet Ihnen wichtige Tipps zum richtigen Einkauf und zur optimalen Lagerung von Lebensmittel. Allgemein sollten keine heißen Speisen in den Kühlschrank gestellt werden und häufiges oder langes Öffnen vermieden werden.
Die folgende Tabelle zeigt Ihnen welche Lebensmittel in welchem Bereich im Kühlschrank gelagert werden sollen.
Temperaturzone | Durchschnittliche Temperaturen | Geeignet für |
---|---|---|
Kältestes Zone direkt über dem Gemüsefach bzw. Kaltlagerfach | 2°C | schnell verderbliche Lebensmittel, z.B. roher Fisch oder Fleisch |
Mittlere Zone in der Mitte des Kühlschranks | 6°C | Milchprodukte |
Warme Zone im oberen Bereich des Kühlschranks | 8°C | Käse, Wurst, Vorgegartes oder Geräuchertes |
Gemüsefach | 8°C | Obst und Gemüse* |
Tür | 9°C | Butter, Getränke, Soßen und Eier |
*jedoch keine Zwiebeln, Knoblauch, Kartoffeln, Gurken, Tomaten, Äpfel, Birnen oder Zitrusfrüchte etc. Diese sollten außerhalb des Kühlschranks gelagert werden.
Unsere Empfehlung: Das Faktencheck-Video von topprodukte.at zum Thema „Kühlschrank richtig einräumen“ auf dem klimaaktiv Youtube-Kanal.
Standort
Ein Kühlgerät verbraucht weniger Strom, wenn es an einem möglichst kühlen Ort aufgestellt ist. Ist die Umgebungstemperatur eines kühleren Aufstellungsstandortes im Jahresdurchschnitt um ein Grad niedriger, reduziert sich der Stromverbrauch um etwa 3 Prozent. Kühl- bzw. Gefriergeräte sollten keinesfalls neben Wärmequellen (z. B. Herd, Heizkörper oder direkte Sonneneinstrahlung) platziert werden. Gefriergeräte stellt man, wenn möglich, am besten im Keller oder in einem unbeheizten Raum auf.
Weiters sollte die Abwärme des Kühlschrankes effektiv abgeführt werden, damit kein Hitzestau entsteht. Ist das Gerät eingebaut, sollten ausreichend große Lüftungsschlitze vorhanden sein. Achten Sie darauf, dass die Lüftungsschlitze immer frei gehalten werden bzw. ausreichend große Lüftungsöffnungen und mindestens 5 cm Abstand zur Wand vorhanden sind. Ein Wärmestau am Wärmetauscher erhöht den Strombedarf um bis zu 10 Prozent.
Abtauen
Geräte ohne Abtau-Automatik müssen regelmäßig abgetaut werden, spätestens, wenn die Dicke der Eisschicht mehrere Millimeter übersteigt. Eine Vereisung von fünf Millimetern im Gefrierfach erhöht den Stromverbrauch Ihres Kühlschranks um rund 30 Prozent. Bei „No-frost“ Geräten ist kein Abtauen erforderlich, die Geräte verbrauchen jedoch mehr Strom. Rasches Vereisen kann durch schlechte Türdichtungen bedingt sein. Es empfiehlt sich daher, die Türdichtungen regelmäßig zu kontrollieren.
Sterne-Kennzeichnung Gefrierfach
Kühlgeräte sind mit oder ohne Gefrierfach erhältlich. Das Gefrierfach wird mit 1- bis 4-Sternen gekennzeichnet. Je mehr Sterne, desto tiefer die erreichbare Temperatur und umso höher der Stromverbrauch.
Kennzeichnung | Temperatur | Anwendung |
---|---|---|
* | -6 °C und kälter | Kurzfristige Lagerung von gefrorenen Lebensmitteln bis zu 1 Woche |
** | -12 °C und kälter | Mittelfristige Lagerung von gefrorenen Lebensmitteln bis zu 3 Wochen |
*** | -18 °C und kälter | Langfristige Lagerung von gefrorenen Lebensmitteln für mehrere Monate je nach Lebensmittel |
**** | -18 °C und kälter | Einfrieren von Lebensmitteln und langfristige Lagerung für mehrere Monate je nach Lebensmittel |
Zusätzliche Tipps
- Achten Sie auf die passende Größe des Gerätes: Ein großer Kühlschrank mit wenig Inhalt bedeutet: statt Kühlgut wird Luft gekühlt. Das verbraucht unnötig Strom. Als grobe Maßregel gilt: Single-Haushalte und 2-Personen-Haushalte benötigen einen Kühlschrank mit etwa 100 bis 160 Litern Fassungsvermögen. Für jede zusätzliche Person sollten höchstens weitere 50 Liter kalkuliert werden.
- Stellen Sie keine warmen Speisen in den Kühlschrank. Das treibt den Stromverbrauch in die Höhe und kann die Bildung von Kondeswasser fördern, was wiederum zu starker Vereisung vor allem im Gefrierbereich führt.
- Prüfen Sie regelmäßig den richtigen Sitz der Türdichtungen beim Kühl- und Gefrierteil Ihres Gerätes. Defekte Türdichtungen steigern den Stromverbrauch von Kühlschränken deutlich. Es empfiehlt sich kaputte Dichtungen möglichst rasch zu ersetzen.
- Bei No-Frost-Geräten entfällt das manuelle Abtauen, diese Funktion bedingt allerdings einen höheren Energieverbrauch.
- Freistehende Geräte sind effizienter als Einbaugeräte
- Wenn Sie es nicht eilig haben, lassen Sie die Tiefgekühltes im Kühlschrank auftauen. Das vermindert den Kühlbedarf im Kühlschrank und auch Bakterien vermehren sich dort weniger schnell als in der wärmeren Küchenluft.
- Halten Sie Ihren Kühlschrank möglichst gefüllt, indem Sie beispielweise (in Reserve gehaltene) Getränke-Packungen (auf Vorrat) im Kühlschrank aufbewahren. Durch den verringerten Luftaustausch sparen Sie Energie.
- Verzichten Sie im Sommer auf Eiswürfel aus dem Gefrierfach. Um Wasser in Eis zu verwandeln muss dem Wasser viel Energie entzogen werden. Um 1 kg Wasser von 10 auf 0°C zu kühlen, werden 42 kJ; um es zu gefrieren 333 kJ und es von 0°C auf -18°C zu kühlen 27,8 kJ benötigt. Alleine mehr als 80% des Energiebedarfs entfallen auf den Phasenwechsel von flüssig auf fest – und das alles für ein etwas kühleres Getränk.
- Machen Sie den KühlCheck: Mit dem KühlCheck von co2online können Sie den Stromverbrauch Ihres alten Kühlschranks mit dem eines neuen Kühlgeräts vergleichen.
Lebensmittel sind kostbar
Jährlich werden in Österreich fast eine Million Tonnen Lebensmittel nicht verzehrt und müssen weggeworfen werden. Tipps, wie Sie Lebensmittel vor Verschwendung bewahren können, lesen Sie im Ratgeber „Essen wertschätzen“ von „Bewusst Kaufen – klimafreundlich leben“.
Wie wähle ich das passende Gerät für meinen Bedarf?
Bei einer Geräteneuanschaffung sind verschiedene Kriterien wie Funktion, Kapazität, Effizienz und natürlich auch Kosten zu berücksichtigen. Wir empfehlen, einen Gerätetausch bei Kühl- und Gefriergeräten in Erwägung zu ziehen, wenn diese nicht mindestens bereits der Effizienzklasse A+ (altes Energieeffizienzlabel) entsprechen und mehr als zehn Jahre alt sind. Die Empfehlungen zur Produktauswahl finden Sie in unserem Kaufratgeber Kühl- und Gefriergeräte.