Sanieren

Eine Sanierung ist ein großes Vorhaben. Erfahrungswerte aus der Praxis spielen dabei eine wichtige Rolle. Gewonnene Vorteile, aber auch aufgetretene Schwierigkeiten können ausschlaggebend für den Planungs- und Umsetzungsprozess sein. Hier werden Sie fündig.

Ein Bauarbeiter erklärt etwas am Türrahmen einem Mann der ein Baby auf dem Aarm hat und einer Frau die daneben steht. Alle schauen auf den Türrrahmen.

BMK/Philipp Grausam

Denken Sie über eine Haussanierung nach? Eine Modernisierung Ihres Hauses kann zu erheblichen Einsparungen bei den Heizkosten führen. Durch eine verbesserte Wärmedämmung, neue Fenster und effizientere Heizsysteme können Sie Ihr Budget langfristig entlasten. Neben der Kostenersparnis bietet eine moderne Haussanierung auch einen deutlichen Komfortgewinn.

Darüber hinaus leistet eine energetische Sanierung einen Beitrag zum globalen Klimaschutz. Weniger Energieverbrauch bedeutet weniger Treibhausgasemissionen und hilft so, den Klimawandel einzudämmen.

Eine zukunftsfitte Haussanierung kann den Wert Ihrer Immobilie deutlich steigern. Potenzielle Käufer:innen oder Mieter:innen schätzen moderne, energieeffiziente Gebäude und sind bereit, dafür einen höheren Preis zu zahlen. Weitere Informationen zum Thema Sanieren finden Sie in unseren Sanierungstipps.

Unsere Praxisbeispiele zeigen: eine Haussanierung ist eine langfristige Investition in die eigene Zukunft. Die Einsparungen bei den Energiekosten und die Wertsteigerung der Immobilie machen sich langfristig bezahlt und bieten finanzielle Sicherheit für die Zukunft.

Lassen Sie sich von unseren Praxisbeispielen inspirieren

Alle guten Dinge sind drei: Sanierung, Heizungstausch und Photovoltaikanlage

Eckdaten:

Edith H./Wien/Einfamilienhaus mit drei weiteren Personen

Kurzbeschreibung Ihres Projekts:

Da unsere Energiekosten viel zu hoch waren und gerade in der kalten Jahreszeit ein ständiger Luftzug von den Fenstern zu spüren war, haben wir uns dazu entschieden, unser Haus zu sanieren. Das bedeutet für uns, Ersatz  des alten Gas-Heizkessels durch eine Luft-Wärmepumpe, Dämmung der Fassade und Tausch der Fenster. Um den Kreis zu schließen, haben wir  zusätzlich eine PV-Anlage installiert, mit der wir nun unseren eigenen Strom produzieren. Ganz nach dem Motto „Wenn, dann gleich alles, damit wir danach unsere Ruhe haben“.

Was wurde im Detail gemacht?

Wir haben uns dazu entschieden, unsere Gasheizung durch eine Luft-Wärmepumpe zu ersetzen, um unsere Heizkosten zu senken und unabhängiger von Gaslieferanten zu werden. Zusätzlich haben wir neue Fenster einbauen lassen, die sofort spürbare Verbesserungen brachten. Des Weiteren haben wir nach einem Gespräch mit einem Energieberater unsere Fassade sowie den Kellersockel gedämmt, um unsere Energieverluste auf ein Minimum zu reduzieren. Besonders stolz sind wir darauf, nun ein aktiver Teil der Energiewende zu sein: Durch die Installation einer 10 kW PV-Anlage in Kombination mit einem 10 kW Batteriespeicher produzieren wir unseren eigenen sauberen Strom und sind unabhängiger von externen Energiequellen.

Wer oder was hat sie motiviert?

Meine Gasrechnung war lange Zeit sehr hoch, und ich spürte, dass meine alten Fenster viel Wärme entweichen ließen. Diese Sanierung war eine gute Investition in Wohnkomfort und Lebensqualität. Außerdem gibt es ein gutes Gefühl, aktiv etwas für die Umwelt und das Klima getan zu haben.

Highlights/Erfolgserlebnisse:

Rundum-Erneuerung des Hauses und endlich wieder niedrigere Energiekosten.

Projektdauer:

März bis Ende September 2023

Welche Vorteile brachte das Projekt mit sich (z.B. verbesserte Lebensqualität, Einsparungen, Energieunabhängigkeit etc.)?

Als ich begann, mein Zuhause zu sanieren, war mein Ziel klar: ein angenehmes Raumklima zu schaffen und gleichzeitig meine Energiekosten zu senken. Mit jedem Schritt der Renovierung spürte ich, wie sich mein Zuhause in einen gemütlichen Rückzugsort verwandelte. Ich investierte in hochwertige Dämmung für meine Wände und den Dachboden, um im Winter die Wärme drinnen und im Sommer die Hitze draußen zu halten. Der Austausch meiner alten Fenster gegen moderne, energieeffiziente Modelle war ein weiterer wichtiger Schritt, um den Wärmeverlust zu minimieren.

Welche besonderen Herausforderungen traten im Zuge der Umsetzung auf und wie haben Sie diese gemeistert?

Die Grundsatz-Entscheidung, mein Zuhause zu sanieren, war für mich der erste schwierige Schritt, der mir aufgrund des bevorstehenden Aufwands schon ein wenig Respekt einflößte. Aber mit der Perspektive auf mehr Komfort, Effizienz, Kostenreduktion und Nachhaltigkeit nahm ich schließlich den Mut zusammen, das Projekt in Angriff zu nehmen. Insbesondere die Suche nach qualifizierten Handwerkern gestaltete sich aufgrund der hohen Nachfrage als schwierig. Aber ich ließ mich nicht entmutigen und ich kann abschließend sagen: Es hat sich gelohnt!

Wie hoch waren die Gesamtkosten?

ca. 120.000 Euro

Wurde das Projekt über Förderungen mitfinanziert? Wenn ja, über welche und wie hoch waren sie?

Bundes- und Landesförderungen für thermische Sanierung und Heizungstausch, Bundesförderung für PV-Anlage; insgesamt über 50.000 Euro.

Komplettsanierung Einfamilienhaus

Eckdaten:

Vera W./Niederösterreich/ Einfamilienhaus mit zwei Personen

Kurzbeschreibung Ihres Projekts:

Unser Einfamilienhaus aus den 70er Jahren haben wir vor 18 Jahren gekauft. In den letzten 15 Jahren haben wir es Schritt für Schritt renoviert und fast auf Niedrigenergie-Standard gebracht. Die letzten großen Projekte waren die Dachsanierung und die Neugestaltung der Außenanlagen. Dabei haben wir auch eine Photovoltaikanlage mit Speicher installiert, die alte Gastherme gegen eine Luftwärmepumpe ausgetauscht und eine Regenwasserzisterne eingebaut.

Was wurde im Detail gemacht?

In den letzten 15 Jahren haben wir unser Einfamilienhaus aus den 1970er Jahren umfassend saniert. Hier sind die wichtigsten Maßnahmen, die wir durchgeführt haben:

  • Thermische Sanierung: Wir haben die Gebäudehülle wärmegedämmt, die Fenster ausgetauscht und die alten Glasbausteine entfernt.
  • Grundriss-Modernisierung: Die Wohnetage wurde zu 90 % entkernt. Die Sanitärräume haben wir näher an die Heizungszentrale verlegt, um die Zirkulationsleitung zu eliminieren.
  • Dämmung: Die Kellerdecke und der unausgebaute Dachboden wurden isoliert, um Wärmeverluste zu minimieren.
  • Gartenaufwertung: Wir haben zehn große Bäume gepflanzt, die als Sichtschutz und Schattenspender dienen. Außerdem haben wir Hochbeete aus alten Baupfosten gebaut und letztes Jahr saniert, um unsere Selbstversorgung zu verbessern.
  • Dachsanierung und Photovoltaik: 2022 haben wir das Dach erneuert und ausgebaut, wo zuvor der Rohdachboden war. Gleichzeitig haben wir eine Photovoltaikanlage mit 22 kW Speicher installiert. Die alte Dämmung des Dachbodens haben wir an unsere Nichte weitergegeben, die damit die oberste Geschossdecke ihres Hauses gedämmt hat.
  • Heizung und Warmwasser: 2015 haben wir unsere Gastherme reparieren lassen, die dann noch fünf Jahre einwandfrei funktionierte. 2020 haben wir sie durch ein Brennwertgerät für die Heizung und eine Luftwärmepumpe für die Warmwasserbereitung ersetzt. Die kühle Abluft nutzen wir jetzt zur Kühlung des Vorratsraums und zur Entfeuchtung der Waschküche und des Kellerbads.
  • Erneuerung der Außenanlagen: Ende 2023 haben wir die Gastherme gegen eine hocheffiziente Luftwärmepumpe ausgetauscht und eine große Regenwasserzisterne installiert. Dabei haben wir die Gelegenheit genutzt, während der Gartenarbeiten gleich alles in einem Zug zu erledigen.

Durch diese Maßnahmen haben wir unser Haus fast auf den Standard eines Niedrigenergiegebäudes gebracht. Wir sind stolz auf unseren Beitrag zum Klimaschutz und genießen nun eine deutlich verbesserte Wohnqualität.

Wer oder was hat sie motiviert?

Wir beschäftigen uns sehr mit dem Klimaschutz und was jeder Einzelne dazu beitragen kann. Wir sind der Meinung, nur wer mit gutem Beispiel vorangeht, kann auch andere inspirieren.

Highlights/Erfolgserlebnisse:

Durch unsere eigene Recherche, insbesondere zur Luft-Wärmepumpe (LWP), konnten wir unseren Installateur von einem noch wenig bekannten Fabrikat aus Österreich überzeugen. Dieses in Tirol hergestellte Produkt war uns wichtig, um die Wertschöpfung in Österreich zu erhalten, auch wenn es etwas teurer war. Wir stehen nun interessierten Kund:innen unseres Installateurs als "Musteranwender" und Sparring-Partner zur Verfügung, um weitere Haushalte für diese nachhaltige Lösung zu gewinnen.

Ein besonderes Highlight in unserem Haus ist der Vorratskeller, der durch die genannten Maßnahmen optimal gekühlt ist und perfekt für die Lagerung unserer Vorräte geeignet ist. Für uns ist es wichtig, positiv und motiviert an Projekte heranzugehen und unser Wissen zu teilen.

Beispielsweise fermentiere ich seit etwa fünf Jahren und stelle viele Lebensmittel selbst her, wie Joghurt, Gemüse, Kombucha, Wasser- und Milchkefir sowie Essig. Obst aus unserer Hochbeetproduktion oder Saisonales vom Markt werden eingekocht. Mit dieser Begeisterung konnte ich auch mein Umfeld anstecken. Es freut uns, wenn Freunde und deren Kinder durch unser Wissen inspiriert werden, Veränderungen in ihrem Alltag vorzunehmen. So stellen die Nachbarstöchter nun selbst Essig und Joghurt her, machen Wasserkefir, kochen ein und haben Hochbeete aus Restmaterial gebaut.

Projektdauer:

Schritt für Schritt wurden die einzelnen Maßnahmen innerhalb von 15 Jahren realisiert.

Welche Vorteile brachte das Projekt mit sich (z.B. verbesserte Lebensqualität, Einsparungen, Energieunabhängigkeit etc.)?

Definitiv verbesserte Lebensqualität: Im Sommer bleiben unsere Räume angenehm kühl, ganz ohne Klimaanlage, und im Winter genießen wir eine behagliche Wärme, dank unserer Luft-Wärmepumpe und der niedrigen Heizkurve. Unser Garten ist ein kleines Paradies – die Hitze lässt sich wunderbar auf der Terrasse unter den Schatten spendenden Bäumen aushalten. Dazu kommt das beruhigende Plätschern unseres Mini-Fisch-Teichs. Im Vergleich dazu ist es unter den Sonnenschirmen auf dem südseitigen Balkon im Hochsommer unerträglich.

Die Energieautarkie, die wir etwa zwei Drittel des Jahres erreichen, bereitet uns an sonnigen Tagen große Freude und gibt uns das gute Gefühl, einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Welche besonderen Herausforderungen traten im Zuge der Umsetzung auf und wie haben Sie diese gemeistert?

Naja, derer gab es viele. Aber zum Glück vergisst der Mensch und die Freude am Schönen lässt so manches wieder vergessen.

Gemeistert haben wir es gemeinsam - durch gezielten Wissensaufbau und "darüber reden", mehrmaligem Evaluieren und erst danach entscheiden.

Wie hoch waren die Gesamtkosten?

Aufgrund der vielen Maßnahmen kaum mehr zu beziffern. Geschätzt 350 - 400.000 €.

Wurde das Projekt über Förderungen mitfinanziert? Wenn ja, über welche und wie hoch waren sie?

Sanierungsförderung vom Land NÖ, Raus aus Öl & Gas, PV & Stromspeicher wurden in Anspruch genommen.

Kurzes Zitat oder eine Botschaft an Interessierte, die ähnliche Projekte planen:

Kopf hoch - am Ende wird alles gut.

Trau Dich auch Innovationen einzusetzen - auch wenn es bei den Professionisten oft Überzeugungsarbeit bedarf - am Ende lohnt es sich.

Sanierung und Heizungstausch

Eckdaten:

Ulrich S./ Oberösterreich/ Einfamilienhaus mit über 4 Personen

Kurzbeschreibung Ihres Projekts:

Generalsanierung Sacherl mit viel Eigenleistung

Was wurde im Detail gemacht?

Bei unserer Generalsanierung haben wir einiges verändert: Zuerst haben wir die Fenster ausgetauscht und einen Vollwärmeschutz eingebaut. Auch das Dach haben wir ausgebaut und gedämmt. Dann kam der Fußboden dran – den haben wir komplett erneuert.

Für eine umweltfreundliche Heizung haben wir eine Tiefenbohrung für eine Wärmepumpe gemacht. Oben drauf haben wir eine Photovoltaikanlage installiert, die 18 kWp Leistung bringt, inklusive einem Speicher mit 20 kW.

Und weil uns nachhaltige Mobilität wichtig ist, haben wir uns E-Bikes und ein E-Auto angeschafft. So leisten wir unseren Beitrag zum Klimaschutz!

Wer oder was hat sie motiviert?

Unser Hauptantrieb für die Generalsanierung war, die laufenden Betriebskosten so gering wie möglich zu halten. Unser Ziel war es, am Ende sogar positive Betriebskosten zu erreichen.

Highlights/Erfolgserlebnisse:

PV-Vergütung von 54 Cent vor 2 Jahren.

Projektdauer:

15 Jahre

Welche Vorteile brachte das Projekt mit sich (z.B. verbesserte Lebensqualität, Einsparungen, Energieunabhängigkeit etc.)?

Früher konnten wir manche Räume im Winter nicht über 18 Grad heizen und hatten Schimmelprobleme. Jetzt genießen wir eine konstante Raumtemperatur und eine verbesserte Wohnqualität. Unsere Betriebskosten sind deutlich gesunken – für’s Heizen benötigen wir jetzt nur noch 2500 kWh Strom statt 35.000 kWh Gas.

Welche besonderen Herausforderungen traten im Zuge der Umsetzung auf und wie haben Sie diese gemeistert?

Ruhe bewahren, das Ziel im Blick, im Moment sein, eines nach dem Anderen, durchhalten. Gegenseitige Unterstützung.

Wurde das Projekt über Förderungen mitfinanziert? Wenn ja, über welche und wie hoch waren sie?

Landes- und Bundesfördermittel für Altbausanierung, PV-Förderung, Speicher-Förderung, Wallbox-Förderung.

Kurzes Zitat oder eine Botschaft an Interessierte, die ähnliche Projekte planen:

Wenn´s fertig und abbezahlt ist hat man´s geschafft. Es lässt sich dann auch leichter leben.