PKWs

Allgemeines

Im Jahr 2023 wurden laut Statistik Austria insgesamt 239.150 Personenkraftwagen (PKW) neu zum Verkehr zugelassen. Die Neuzulassungen von PKW mit reinem Elektroantrieb nahmen von 34.165 auf 47.621 zu.
Der Marktanteil von PKW mit reinem Elektroantrieb betrug im Jahr 2020 13,9% und stieg im Jahr 2024 bereits auf 19,9%. Jedes fünfte neu zugelassene Auto war somit ein Elektro-PKW. Am häufigsten wurde 2023 das Tesla Model Y zugelassen (6.039 Stück), gefolgt von dem Skoda Enyaq (3.743) und dem Cupra Born (2.649).

E-Mobilität

Vorteile

  • Umweltaspekte
    Rein batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) haben lokale Emissionen von 0 g CO2. Außerdem fallen während des Fahrbetriebes keine giftigen Stickoxide, Feinstaub oder sonstige Schadstoffe an. Damit tragen sie zu einer besseren Luftqualität bei. Im Vergleich dazu lag im ersten Halbjahr 2020 die durchschnittlichen CO2 Emissionen pro Kilometer bei 112 g und pro Person (nach NEFZ). Österreich liegt damit über dem europäischen Schnitt von 111g/km(Quelle: VCÖ.at).
    Aufgrund des Strommixes in Österreich, der einen höheren Anteil an erneuerbaren Energien aufweist als z.B. in Deutschland, ist der Treibhausgasausstoß auch bei Betrachtung der Emissionen, die bei der Stromerzeugung entstehen, deutlich geringer als bei Fahrzeugen mit Verbrennungskraftmotoren. Wird der Strom zum Laden der Batterien aus 100% erneuerbaren Quellen bezogen, verringert sich der Anteil an Treibhausgasemissionen zur Energiebereitstellung nochmal drastisch.
    Besonders positiv wirken sich die niedrigeren Lärmemissionen von E-Pkw bei Geschwindigkeiten von bis zu 30km/h und bei E-Motorrädern generell aus. Hier kann im urbanen Bereich ein wichtiger Beitrag zu weniger gesundheitsgefährdendem Lärm und mehr Lebensqualität geleistet werden.
  • Fahrverhalten
    Elektrisch betriebene PKW beschleunigen (sehr) schnell auf die gewünschte Reisegeschwindigkeit, da sie das zur Verfügung stehende Drehmoment vom Stand aus Nutzen können. Überdies hinaus liegen sie aufgrund ihres tieferen Schwerpunkts grundsätzlich besser in der Kurve. Ein Hyundai Kona Elektro beschleunigt in 7,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h, ein Tesla Model 3 Standard Range gar in 5,6 Sekunden.
     
  • Kostenvorteile
    Je nach Marke und Verkaufsmodell sind E-Autos ab ca. 22.500 Euro erhältlich (z.B. VW e-Up). Dabei ist aber noch die Förderung des BMK für die Anschaffung eines reinen Elektroautos bzw. eines Brennstoffzellenfahrzeugs in der Höhe von 5.000 Euro abzuziehen. Nähere Details finden Sie auf den Seiten der Hersteller bzw. auf der Website des ÖAMTC.
    Von den kürzlich beschlossenen Ökologisierungsmaßnahmen im Verkehrssektor sind E-Autos nicht betroffen. Für sie ist keine Normverbrauchsabgabe (NOVA) und keine motorbezogene Versicherungssteuer zu entrichten.

Reichweite

Die Reichweite von E-Fahrzeugen ist – wie auch bei Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb – von vielen Faktoren abhängig: u.a. von der Fahrweise, den Außentemperaturen, dem Gelände, dem Straßenbelag, den Fahrbahnverhältnissen oder dem Gewicht des Fahrzeugs. Verbräuche zur Klimatisierung (Heizen oder Kühlen) schlagen sich aufgrund des Einsatzes von energiesparenden Wärmepumpen kaum in der Reichweite nieder.

Reine Kompakt-Elektrofahrzeuge wie zum Beispiel der Renault ZOE (52 kWh Batterie) haben mittlerweile eine Reichweite von bis zu 350 km, PKW‘s mit größerer Batterie wie der VW ID.4 (77kWh) oder der KIA e-Niro (64 kWh) fahren mit einer Akkuladung mehr als 450km weit. Mit einem 1-stündigem Ladestopp an einer 50kW Ladestation sind Urlaubsfahrten von über 600km problemlos bewältigbar.
Da allerdings 94% aller Autofahrten kürzer als 50 km sind und die durchschnittlich pro Tag gefahrene Strecke bei 34 km liegt, ist eine solche Reichweite mehr als ausreichend. (Quelle: BMK, "Österreich unterwegs sein")

Laden

  • Ladestecker
    Seit 2017 hat sich der Typ 2-Stecker als Standard durchgesetzt und ist in so gut wie allen neuen Elektrofahrzeugen verbaut. Hersteller wie Nissan, die auf den CHAdeMO Stecker gesetzt haben, schwenken nun ebenso auf den Typ 2-Stecker bzw. CCS um.
    Die Steckvorrichtung Typ 2 kann sowohl auf der Fahrzeug- wie auch auf der Ladeinfrastruktur-Seite eingesetzt werden. Es können bei 230 V einphasig bzw. bei 400 V dreiphasig mit Ladeleistungen von 3,7 kW bis 43 kW geladen werden, die flexible Ladebuchse des CCS ergänzt den Typ 2 Stecker mit zwei zusätzlichen Leistungskontakten um eine Schnellladefunktion und ermöglicht das Laden von E-Fahrzeugen mit Gleich- und Wechselstrom.
     
  • Dauer eines Ladevorgangs
    Grundsätzlich kann man bei der Ladetechnik zwischen langsamem (11kW) und beschleunigtem Laden (22kW) sowie Schnellladen (>50 kW) unterscheiden. Die Ladezeiten schwanken demgemäß zwischen 8 Stunden, 4 Stunden und 15 bis 30 Minuten.
    Neue Autos können mit einer Ladeleistung bis 125 bzw. 150kW laden (VW ID. 3 und Skoda Enyaq bzw. Audi e-Tron). Damit können in 30 Minuten rund 250 Autobahnkilometer nachgeladen werden. Über Nacht können an einer SchuKo-Steckdose mit einer Leistung von 2,3 kW je nach Fahrweise und Fahrprofil bis zu 200km nachgeladen werden.
     
  • Ladestationen in Österreich
    Mit über 5.500 Ladestationen in Österreich wird laufend an der Ladeinfrastruktur in Österreich gearbeitet. (Quelle: e-tankstellen-finder.com). Österreich zählt bereits heute zu den Vorreitern beim Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Rein rechnerisch teilen sich hierzulande vier E-Autos einen Ladepunkt. Die Empfehlung der EU-Kommission lautet mindestens ein Ladepunkt für zehn E-Fahrzeuge (Quelle: beoe.at). 
    In Wien will die Wien Energie bis Ende 2020 1.000 Ladestationen betreiben. Damit soll gewährleistet werden, dass es alle 400 Meter in der Stadt eine öffentliche Ladestation gibt. Dafür investiert man 15 Millionen Euro (Quelle: Wien Energie).
  • Förderungen zum Einbau von Ladestationen
    Das BMK hat die Förderbudgets für die Errichtung von Ladestationen erhöht und eine vereinfachte Errichtung von Ladeinfrastruktur in Mehrparteienhäusern auf den Weg gebracht. Konkret bedeutet das für private Ladeinfrastrukturen:
    Wallbox (Heimladestation) oder intelligentes Ladekabel: 600 Euro
    OCCP-fähige Ladestation bei Installation in einem Mehrparteinhaus: 1.800 Euro (Quelle: BMK)
     
  • Right-to-Plug
    Die Initiative „Right to Plug“ hat sich zum Ziel gesetzt, regulatorische Hindernisse bei der Implementierung und dem Ausbau von E-Lösungen im Wohnrecht abzubauen.
    Right to Plug soll die Installation von E-Ladestationen für Wohnungseigentümer/eigentümerinnen an ihrem Fahrzeug-Stellplatz in einem Mehrparteienhaus deutlich einfacher gestalten und komplizierte rechtliche Zustimmungshürden abbauen. Verkürzt gesagt ist es das Recht auf eine Ladestation für das E-Auto am Stellplatz. Das „Right to Plug“ kann dabei durchaus an das Einhalten von gewissen Kriterien, wie beispielsweise der Maximalleistung, geknüpft sein, um einen geregelten Ausbau sicherzustellen (Quelle: BMK). 

Kosten

  • Anschaffung
    Die Anschaffung von elektrisch und hybrid-betriebenen PKW’s werden mit 3.000€ vom BMK gefördert. Der maximale Listenpreis (brutto) darf dabei im Basismodell ohne Sonderausstattung einen Preis von 60.000€ nicht überschreiten. Der Fahrzeugimporteur fördert zeitgleich mit 2.000€ den Ankauf. Der geladene Strom muss dabei zu 100% aus erneuerbaren Quellen stammen. (Quelle: Umweltförderung.at)
     
  • Betrieb und Wartung
    Elektrifizierte Fahrzeuge weisen etwa um ein Drittel weniger Wartungskosten auf. Warum? – Elektromotoren haben viel weniger bewegliche Teile als Verbrennungskraftmotoren, die unter Verschleiß leiden. Reine Elektroautos verfügen etwa über keinen Auspuff, benötigen keine Schalldämpfung, Katalysatoren und Partikelfilter. Der Antriebsstrang wird bei E-Fahrzeugen durch den Wegfall des Verbrennungskraftmotors signifikant weniger beansprucht. Durch den Rekuperationsvorgang ist der Bremsverschleiß signifikant geringer als bei Verbrenner.
    Bei einer jährlichen Laufleistung von 15.000 km, einem Strompreis von ca. 22 Cent pro Kilowattstunde und einem Stromverbrauch von 15-20 kWh pro 100 km liegen die Energiekosten eines E-Autos bei 500 bis 650 Euro pro Jahr. Ein vergleichbares konventionelles Fahrzeug mit einem Verbrauch von 7 Litern auf 100 km kommt bei einem Treibstoffpreis von 1,20 Euro pro Liter auf über 1.200 Euro an jährlichen Treibstoffkosten. (Quelle: VCÖ)

Ökobilanz

Eine Ökobilanz ist eine systematische Analyse der Umweltwirkung von Produkten – von der Gewinnung der Rohstoffe, der Herstellung, der Nutzung und am Ende der Entsorgung, sprich während des gesamten Lebensweges.  

Die folgende Abbildung zeigt einen Vergleich der Treibhaus- und Stickoxidemissionen verschiedener Antriebsarten. Es zeigt sich, dass E-Autos auch bei Betrachtung des gesamten Fahrzeuglebenszyklus besser als Verbrenner dastehen. So emittiert ein benzinbetriebener Kompaktklassewagen rund 195 g CO2-Äquivalent pro Personenkilometer, ein vergleichbares E-Auto, das mit 100 % Ökostrom geladen wird, nur rund 25 g/ Personenkilometer. Wird ein Elektroauto mit Strom aus nicht regenerativen Quellen geladen, nähern sich die Emissionen den Verbrennern an.

Es werden die Treibhausgas- und Stickoxidemissionen von verschiedenen Antriebssystemen verglichen. Dabei sind die CO2 Äquivalenten Emissionen pro gefahrenem Bahnkilometer am geringste, gefolgt von einem mit Ökostrom geladenen Elektroauto. Die meisten Emissionen verursacht der mit einem Benziner.

Ökologisierungsmaßnahmen im Verkehrsbereich - NOVA Erhöhungen

In den Jahren 2021 bis 2024 wird von der Bundesregierung ein Schwerpunkt auf Ökologisierungen im Verkehrsbereich gesetzt. Eine Maßnahme ist dabei die NOVA (Normverbrauchsababgabe) Erhöhung auf PKW. Maßgeblich für die Höhe des NOVA-Satzes ist der CO2-Ausstoß gemäß WLTP-Norm des Autos.
Die erste Erhöhung erfolgte mit Juli 2021. Der Abzugsposten beträgt nun im Jahr 2024 97g/km, im Vergleich zu 115g/km im Jahr 2021. Damit wurden Verbrenner-PKWs empfindlich teurer.
Von der NOVA Erhöhung sind unter anderem Elektroautos ausgenommen. Für diese ist keine NOVA oder keine motorbezogene Versicherungssteuer zu entrichten.

Weitere nützliche Infos rund um die NOVA und weitere Ökologisierungsmaßnahmen im Verkehrsbereich finden Sie auf der Website des BMK (Bundesministerium für Klimaschutz) und des BMF (Bundesministerium für Finanzen). Das BMF stellt einen NOVA Rechner zu Verfügung, mit dem Sie die zu entrichtende NOVA sowie die motorbezogene Versicherungssteuer berechnen können.

Topprodukte

Der TCO-Rechner (EMIL) des Energieinstituts Vorarlberg vergleicht die Vollkosten von zwei PKWs

Rechnet sich der Kauf eines E-Fahrzeuges?

Mit dem E-Mobilitätsrechner "EMIL" des Energieinstituts Vorarlberg ist es möglich, die Umweltauswirkungen von Elektroautos und “Verbrennern” über den gesamten Lebenszyklus zu vergleichen – also von der Herstellung über die Nutzung, den Schadstoffausstoß und Energieverbrauch bis hin zur Entsorgung der Fahrzeuge. Zusätzlich zum ökologischen Vergleich beantwortet EMIL auch die Frage nach der wirtschaftlichen Amortisation eines Fahrzeugs.

Technik Wegweiser

Rekuperation

Rekuperation steht für Energierückgewinnung. Dabei wird Bewegungsenergie (Bremsvorgang) in nutzbare elektrische Energie umgewandelt und in der Batterie gespeichert.

Energie- und Leistungsdichte

Energiedichte
Ist die Energiemenge die pro Masseneinheit oder Volumeneinheit gespeichert werden kann. Je höher die Energiedichte desto mehr Energie kann gespeichert werden, was ein wichtiges Kriterium für die Reichweite ist.

Leistungsdichte
Ist die "Leistung pro Masse" oder "Leistung pro Volumen". Die Leistungsdichte hat einen wesentlichen Einfluss auch das Beschleunigungsverhalten bei Elektrofahrzeugen.

Lithium-Batterien

Lithium Batterien erreichen von den am Markt befindlichen Akkus die größte Energiedichte und damit auch die höchsten Reichweiten. Gängige Ausführungsarten dieser Batterien sind Lithium-Polymer Akkus oder Lithium-Eisen-Phosphat Akkus. Nachteil der Lithium-Polymer Akkus ist die Empfindlichkeit gegenüber zu hoher oder niedriger Temperaturen sowie Tiefentladung oder Überladung. Vorteil der Lithium-Eisen-Phosphat Batterie ist die rasche Energieaufnahme innerhalb kurzer Zeit, das heißt die Batterie kann in wenigen Minuten geladen werden.