Wärmepumpe

Der traditionelle Einsatz fossiler Brennstoffe zur Wärmeerzeugung hat nicht nur erhebliche Umweltauswirkungen, sondern wird auch finanziell zu einer immer größeren Belastung. Doch es gibt eine vielversprechende und nachhaltige Alternative: Wärmepumpen.

Ein Arbeiter schraubt an einer Wämrepumpe an einer Hauswand herum

iStock/welcomia

Dieser kurze Leitfaden soll Haushalten aufzeigen, wie sie von einem veralteten, fossilen Heizsystem auf eine moderne Wärmepumpenanlage umsteigen können. Dabei geht es nicht nur um eine effizientere und kostengünstigere Möglichkeit, Ihr Zuhause zu beheizen, sondern auch um einen bedeutenden Schritt in Richtung Klimaneutralität.

Bereit für ein nachhaltiges, effizientes und umweltfreundliches Heizsystem? Dann lassen Sie uns loslegen!

Heizung tauschen mit Herrn Franz

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Der Weg zur eigenen Wärmepumpe

Grundsätzlich gibt es für alle Arten des Wohnbaus Wärmepumpenlösungen, sowohl für Einfamilien-, als auch für Mehrfamilienhäuser und sogar für Wohnungen. Allerdings unterscheiden sich diese maßgeblich hinsichtlich der Kosten, des Aufwands sowie der Effizienz der Wohnraumbeheizung. Daher sollten Sie sich fachliche Unterstützung holen, um sich bei der Wahl bestmöglich beraten zu lassen. Planungsfirmen und Installateursbetriebe kennen sich mit Planung, Bewilligung und Förderungen aus. Es ist aber durchaus sinnvoll, gut vorbereitet in ein Gespräch mit einer Fachfirma zu starten.

In den folgenden Punkten skizzieren wir für Sie möglichst kurz und greifbar, welche grundsätzlichen Fragen Sie klären können, bevor Sie in Kontakt mit einer Fachfirma oder einem Planungsbüro treten, und welche Schritte Sie auf dem Weg zur eigenen Wärmepumpenanlage durchlaufen sollten. Einen noch detaillierteren Überblick über alle wichtigen Punkte sowie weiterführende Informationen bieten Ihnen die beiden klimaaktiv-Broschüren „So läuft Ihre Wärmepumpe rund – Tipps für die Planung und Installation“ und „Wegweiser zur guten Installation von Wärmepumpen“.

Topprodukte

1) Abklärung der grundsätzlichen Eignung – Thermischer Zustand des Gebäudes

Wann ist eine Wärmepumpe für Sie realisierbar und empfehlenswert?

Insbesondere wenn Sie in einem Bestandsgebäude wohnen und Ihre Heizung auf eine Wärmepumpe umstellen möchten (es sich also nicht um einen Neubau handelt), spielt der thermische Zustand des Gebäudes eine zentrale Rolle bei der Entscheidung für oder gegen eine Wärmepumpe. Ein maßgeblicher Richtwert, mit dem sich feststellen lässt, ob eine Wärmepumpe ohne thermische Gebäudehüllen-Sanierungsmaßnahmen mit dem bestehenden Wärmeabgabesystem (am häufigsten sind das Heizkörper) effizient betrieben werden kann, ist die Vorlauftemperatur des betreffenden Heizkreises. Grundsätzlich gilt: Eine niedrige Vorlauftemperatur wirkt sich positiv auf die Effizienz der Wärmepumpe und daher auf die Heizkosten aus.

Die gute Nachricht ist, dass moderne Wärmepumpen – entgegen einer verbreiteten Annahme – auch in Gebäuden beziehungsweise Wohnungen mit Heizkörpern gut funktionieren. Moderne Wärmepumpen arbeiten heutzutage bei Vorlauftemperaturen bis 55 °C ähnlich effizient wie vor einigen Jahren bei 40 °C Vorlauftemperatur (Flächenheizungen wie Fußboden- und Wandheizungen). Zudem können an bestehenden Heizkörpern Lüfter montiert werden, um deren Wärmeabgabe bei niedriger Vorlauftemperatur zu erhöhen. Wo räumlich möglich, sollten eher größere Heizkörper eingebaut werden, die die benötigte Wärmemenge bei niedrigerer Vorlauftemperatur abgeben können.

Prinzipiell gilt: Wenn in Ihrem Haus an einem kalten Wintertag alle Wohnräume mit einer Vorlauftemperatur von maximal 55 °C ausreichend warm werden, ist Ihr Haus für den Einbau einer Wärmepumpe ohne weitere Maßnahmen geeignet.

Dennoch sollten einfache verbrauchssenkende Maßnahmen, die preiswert sind und sich schnell amortisieren, vor der Dimensionierung und dem Einbau einer Wärmepumpe eingeplant werden. Darunter fallen beispielsweise die Dämmung der obersten Geschossdecke und ein hydraulischer Abgleich. Sie reduzieren damit den Leistungsbedarf der Wärmepumpe (und somit die Anschaffungskosten) sowie auch die benötigte Vorlauftemperatur. Jedes Grad Celsius weniger bei der Vorlauftemperatur verringert den Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe dabei um 2 bis 2,5 % pro Jahr. Niedrige Vorlauftemperaturen sind zudem auch ein wichtiges Kriterium bei der Vergabe von Bundes- und/oder Landesförderungen für den Einbau einer Wärmepumpe.

Eine Sanierung steigert überdies generell Ihren Wohnkomfort, da sich Ihr Haus dann insgesamt behaglicher anfühlt, sowie den Wert Ihres Hauses. Insbesondere wenn Ihre Fenster zugig sind, ist ein Austausch durch gut gedämmte, neue Fenster besonders empfehlenswert. Umfangreichere verbrauchssenkende Maßnahmen wie ein Austausch von Türen, eine Kellerdeckendämmung und eine Fassadendämmung bringen weitere Vorteile. Mit einer unabhängigen, öffentlichen Energieberatung kann geklärt werden, inwieweit eine weitergehende Sanierung notwendig und sinnvoll ist, bevor eine Wärmepumpenanlage installiert wird.

Idealerweise besitzen Sie für Ihr Gebäude einen noch gültigen Energieausweis oder Sie lassen sich einen neuen ausstellen. Befugte Aussteller:innen finden Sie über Ihre zuständige Förderberatungsstelle im Amt Ihrer Landesregierung. Kontakte zu den Energieberatungsstellen in Ihrem Bundesland finden Sie auf der Website von klimaaktiv unter: topprodukte.at/services/energieberatungsstellen.

2) Wahl der Wärmequelle

Welche Wärmepumpe kommt für Sie in frage?

Grundsätzlich kann die Wärme der Umgebungsluft, dem Grundwasser, dem Erdreich (via Flachkollektor oder Tiefenbohrung) oder Abwärmequellen, wie einem Abwasserkanal oder der hauseigenen Lüftungsanlage, entzogen werden. Diese vier Arten von Wärmepumpen unterscheiden sich maßgeblich bei den Bedingungen für eine Installation sowie auch hinsichtlich der Effizienz und der Kosten:

Während für die besonders effizienten Erd- und Wasserwärmepumpen ein Zugang zu einem Brunnen und/oder Tiefenbohrungen sowie dementsprechende Bewilligungen benötigt werden, erfordert die etwas weniger effiziente Luftwärmepumpe lediglich einen Platz für die Außeneinheit, welche die Umgebungsluft ansaugt. Dadurch verursachen Luftwärmepumpen in der Regel auch die geringsten Investitionskosten.

Neben der Vorlauftemperatur spielt auch die Temperatur der Wärmequelle eine entscheidende Rolle. Je höher die Quelltemperatur ist, desto besser. Bei Erd- und Wasserwärmepumpen sind daher Tiefenbohrungen bis zu 150 Meter oder Erdreichkollektoren mit circa 1,5 Metern Bodentiefe empfehlenswert.

Platzbedarf und Lärmemissionen

Darüber hinaus spielen oft auch der Platzbedarf des jeweiligen Wärmepumpentyps sowie die damit verbundenen Lärmemissionen eine Rolle.

Eine herkömmliche Luftwärmepumpe beispielsweise besteht aus einer Außen- und einer Inneneinheit. Diese Einheiten sollten maximal 15 Meter voneinander entfernt mit einem Höhenunterschied von maximal 3 bis 5 Metern aufgestellt werden, um die maximale Rohrleitungslänge zwischen ihnen nicht zu überschreiten. Prinzipiell sollten die Einheiten so nahe wie möglich am Heizraum aufgestellt werden. Allerdings setzen sich mittlerweile auch sogenannte Monoblock-Wärmepumpen auf dem Markt zunehmend durch, bei denen diese Abstände nicht unbedingt eingehalten werden müssen. Schließlich findet bei Monoblock-Wärmepumpen der Großteil des Wärmepumpenkreislaufs, inklusive Übergabe der Heizwärme an den Heizkreislauf, in der kompakten und leisen Außeneinheit statt. Das hat auch den Vorteil, dass zwei kleine Mauerdurchbrüche für Vor- und Rücklauf sowie Strom ausreichen. Bezüglich der Lärmemissionen gibt es Schallschutzauflagen und auch Abstandsregeln, die einzuhalten sind, wie weiter unten in Punkt 7) beschrieben.

Genauere Erläuterungen zu den verschiedenen Arten von Wärmepumpen finden Sie in den FAQ und im klimaaktiv-Wegweiser zur guten Installation von Wärmepumpen. Die Frage, welche Wärmequelle sich für Sie letztlich eignet, sollten Sie aber am besten in einer eingehenden Fachberatung klären.

3) Ihr persönlicher Heizbedarf

Welche Anforderungen an Ihr zukünftiges Heizsystem gibt es?

Bevor Sie eine Fachfirma kontaktieren, sollten Sie folgende Informationen parat haben:

  • Welche Art von Heizsystem in Ihrem Wohnbau derzeit installiert ist (zum Beispiel Gasheizung, Ölheizung, Stromdirektheizung, Pelletheizung et cetera) und wie alt dieses Heizsystem ist
  • Welches Wärmeabgabesystem Sie derzeit installiert haben oder planen (Heizkörper, Fußbodenheizung et cetera)
  • Wie groß die Fläche ist, die beheizt werden muss (= beheizte Wohnfläche)
  • Wie groß Ihr derzeitiger Heizbedarf ist (zum Beispiel in kWh, Menge an Heizöl et cetera)
  • Wie Ihre Warmwasserbereitung derzeit erfolgt (zum Beispiel gemeinsam mit dem Hauptheizsystem oder gesondert mit Elektrodurchlauferhitzer et cetera) und ob Sie diese in Zukunft auch mit Ihrer geplanten Heizwärme- oder auch – eventuell noch effizienter – mit einer separaten Brauchwasser-Wärmepumpe aufbereiten wollen

Mit diesen Informationen können Sie auch bereits eine erste grobe Abschätzung der ungefähren Heiz- und Investitionskosten verschiedener Heizsysteme vornehmen, die für Ihr Wohngebäude in frage kommen. Hierfür eignet sich zum Beispiel der Heizungs-Quick-Check, der vom Wärmepumpenverband Österreich zur Verfügung gestellt wird:
waermepumpe-austria.at/dienste/heizungs-quick-check

Ein weiteres Berechnungstool, das an dieser Stelle hilfreich sein kann, wurde vom Energieinstitut Vorarlberg und von klimaaktiv entwickelt. Es schätzt die voraussichtliche Effizienz (Jahresarbeitszahl, kurz: JAZ) und damit die Stromkosten einer Wärmepumpe ab. Darüber hinaus bewertet es die ökologische Wirkung einer Wärmepumpe im Vergleich zu anderen Heizsystemen: energieinstitut.at/tools/machvier

4) Profisuche

Wählen Sie eine kompetente Unterstützung

Haben Sie sich dazu entschieden, die Installation einer Wärmepumpe weiterzuverfolgen, geht es als Nächstes darum, den richtigen Fachbetrieb für die Umsetzung zu finden. Für eine kompetente Beratung, Planung und Installation sollten Sie sich zertifizierte Fachleute in Ihrer Nähe suchen. Dafür stehen Ihnen zum Beispiel die Suchplattformen des Austrian Institute of Technology – AIT und des österreichischen Wärmepumpenverbands zur Verfügung:

5) Planung und Auslegung der Anlage

Legen Sie Ihre neue Heizungsanlage optimal aus

Mit dem richtigen Fachbetrieb können Sie sich nun an die eigentliche Planung machen.

Damit der Fachbetrieb Ihre Heizungsanlage optimal auslegen kann, sollten Sie sich darüber Gedanken machen, ob alle Räume in Ihrem Wohnbau gleichermaßen beheizt werden müssen. Außerdem sollten Sie auch ein wenig vorausdenken und überlegen, ob sich Ihr Heizbedarf in Zukunft ändern könnte, beispielsweise durch einen Um- oder Ausbau der zu beheizenden Fläche.

Anhand der notwendigen Heizlast wird die passende Anlagengröße errechnet. Achten Sie darauf, dass die Berechnung gemäß den derzeit geltenden Normen erfolgt.

6) Qualität der Wärmepumpe

Qualität zahlt sich aus

Achten Sie bei der Anschaffung einer Wärmepumpe auch auf die Qualitätsnachweise: Das Wärmepumpengütesiegel des Europäischen Wärmepumpenverbands (EHPA) bestätigt die Einhaltung grundlegender Qualitäts- und Effizienzanforderungen eines Produktes. Außerdem müssen Wärmepumpen seit 2015 mit einem EU-Energielabel versehen sein, das ihre Energieeffizienz bewertet – wie es auch schon bei Waschmaschinen und Leuchtmitteln üblich ist.

7) Abklärung von Genehmigungen

Welche Bewilligungen sind für die Installation einer Wärmepumpenanlage erforderlich?

Welche Genehmigungen Sie benötigen, hängt von der Art Ihrer gewählten Wärmepumpe ab. Für die gängigsten Luftwärmepumpen sind im Normalfall keine Genehmigungen erforderlich, allerdings sind Richtlinien bezüglich Lärm zu berücksichtigen. Es empfiehlt sich, bei der Auswahl der Luftwärmepumpe auf den Schallpegel zu achten (niedrige Schallleistungswerte) sowie einen Aufstellort zu wählen, der in möglichst großer Entfernung zu etwaigen Nachbarn liegt. Die Planungsrichtwerte für Wohngebiete (siehe ÖNORM S 5021) liegen während der Nacht bei maximal 30 dB(A) an der Grundstücksgrenze. Auch sollte man die Wärmepumpe nicht in Innenhöfen aufstellen, um eine Lärmbelästigung der umliegenden Wohneinheiten zu vermeiden.

Im Falle einer Wasser- oder Erdwärmepumpenanlage sind spezielle Genehmigungen erforderlich, etwa für Tiefenbohrungen, um Erdsonden zu installieren. Lassen Sie sich hier am besten von einem Planungsbüro ausführlich über Ihre Möglichkeiten beraten.

8) Abklärung von Förderungsmöglichkeiten

Welche finanziellen Unterstützungen gibt es für Ihre Investition?

In Österreich gibt es mehrere attraktive Förderungen, die den Einbau eines nachhaltigen Heizsystems finanziell unterstützen, so auch im Fall von Wärmepumpen. Diese Förderungen werden meist als Direktzuschuss einmalig ausbezahlt.

Zum einen gibt es die bundesweite Förderung „Raus aus Öl und Gas“, bei der Betriebe und Haushalte beim Umstieg von einem fossilen auf ein nachhaltiges Heizsystem mit bis 75 % der Kosten unterstützt werden. Zusätzlich dazu werden auch von den einzelnen Bundesländern unterschiedlich hohe Förderungen zur Verfügung gestellt (Landesförderungen). Für einkommensschwächere Haushalte gibt es außerdem die Aktion „Sauber Heizen für Alle“, bei der die Investition in eine neue nachhaltige Heizungsanlage bis zu 100 Prozent gedeckt werden kann.

Infos dazu finden Sie unter:

Es lohnt sich auch, in der eigenen Gemeinde nachzufragen – zusätzlich zum Angebot des Bundes und der Länder gibt es in vielen Gemeinden noch weitere Förderungen für den Heizungstausch.

Eine detaillierte Tabelle der möglichen Förderungen für Wärmepumpen, Erdwärme sowie Heizungssanierung gibt es auch vom Wärmepumpenverband. Hier finden Sie Förderungen von Bund, Ländern und Gemeinden:

Seit 2022 können außerdem die Kosten für die thermische Gebäudesanierung und den Heizkesseltausch von fossilen auf erneuerbare Energieträger steuerlich geltend gemacht beziehungsweise abgesetzt werden:

Bei umfassenden Gebäudesanierungen (an Gebäudehülle, inklusive Heizungstausch) lohnt sich auch eine Beratung bei den Wohnbauförderstellen der Bundessländer. Umfassende Sanierungen werden vielfach mit deutlich höheren Fördersätzen bedacht als Einzelmaßnahmen, die häufig bei den Energieförderungsstellen der Bundesländer abgewickelt werden (wie zum Beispiel die zuvor genannten einmaligen Investitionszuschüsse).

Fernwärmeanschluss möglich?

Manche Bundesländer fördern den Einbau einer Wärmepumpe nicht oder nur die Wärmepumpe (ohne Quellenanlage), sofern ein Anschluss ans nächstgelegene Fernwärmenetz möglich ist. In diesem Fall ist die Installation einer Wärmepumpe voraussichtlich mit höheren Kosten verbunden. Am besten erkundigt man sich direkt beim Betreiber des lokalen Fernwärmenetzes, ob ein Anschluss des eigenen Haushaltes möglich ist. Lehnt der Betreiber das ab, können Förderungen für den Einbau einer Wärmepumpe beantragt werden.

9) Angebotsvergleich und Beauftragung der Anlagenerrichtung

Wählen Sie das beste Angebot

Anhand der Informationen, die Sie in den bisherigen Schritten gesammelt haben, und mithilfe einer eigens dafür entwickelten Checkliste (klimaaktiv-Wegweiser, Seite 31) können Sie sich nun für das beste Angebot entscheiden. Die Checkliste hilft beim Vergleich zweier Angebote und stellt sicher, dass die Angaben vollständig sind.  

Sind alle Punkte entsprechend Ihren Anforderungen abgedeckt, können Sie im nächsten Schritt den Auftrag für das ausgewählte Angebot erteilen. Dabei sollten Sie beachten, dass es sich bei dem Bau-/Errichtungsvertrag, den Sie mit der Installationsfirma abschließen, um einen Werkvertrag handelt. Das Angebot muss so ausführlich formuliert sein, dass Sie es mit bloßer Erklärung, ohne Notwendigkeit zusätzlicher Vereinbarungen, annehmen können.

Beachten Sie dabei, dass Sie den Auftrag nicht mündlich, sondern ausschließlich schriftlich erteilen und dabei jedenfalls einen Hinweis auf die wesentlichen Bestellkriterien formulieren sollten, die zuvor in der Angebotseinholung, den Angeboten und den klärenden Gesprächen vereinbart wurden. Falls es nach der Inbetriebnahme der Anlage zu Unklarheiten kommt, können Sie sich auf diese Kriterien berufen.

10) Installation und hydraulischer Abgleich

So wird die Wärmepumpe richtig installiert

Im Zuge der Installation Ihrer Wärmepumpenanlage sollte, wie bei allen Arten von Heizungstausch oder -einbau, unbedingt ein hydraulischer Abgleich von Wärmequelle und Wärmeverteilung durchgeführt werden. Dabei werden die Strömungsraten sowie die Ventilgrößen und Druckverhältnisse im Heizsystem so angepasst, dass die Wärme gleichmäßig im gesamten Wohnbereich verteilt wird und das System so effizient wie möglich arbeitet. Für den hydraulischen Abgleich müssen auch die nötigen Armaturen und Messstutzen eingebaut werden. Der Abgleich muss gruppen- und raumweise möglich sein. Sprechen Sie Ihre Installationsfirma am besten direkt darauf an.

Des Weiteren können Sie bei der Installation der Wärmepumpenanlage auch einen Zähler einbauen lassen, der die erzeugten Wärmemengen, den Stromverbrauch und die Betriebsstunden der Wärmepumpe sichtbar macht.

Generell sollte die Anlage so installiert werden, dass die Anforderungen bezüglich des hydraulischen Abgleichs, des Abnahmeprotokolls und der Anlagendokumentation entsprechend den angeführten Kriterien der „Checkliste: Abnahme Wärmepumpenanlage“ im klimaaktiv-Wegweiser auf Seite 33 erfüllt sind.

11) Inbetriebnahme und Übergabe

Es kann losgehen!

Nach der Inbetriebnahme der Wärmepumpenanlage erfolgt die Übergabe. Achten Sie darauf, dass die Installationsfirma mit Ihnen eine geordnete Übergabe durchführt, in der beispielsweise überprüft wird, ob die Installation ordnungsgemäß und normgerecht erfolgt ist. Die Person, die ihre Anlage installiert hat, sollte Ihnen mit der Anlagendokumentation auch ein Übergabeprotokoll aushändigen, das die Vollständigkeit aller ausgeführten Schritte der Inbetriebnahme bestätigt. Ein unterschriebenes Protokoll sollten Sie sowohl bei der Inbetriebnahme als auch bei der Reparatur oder Wartung Ihrer Anlage bekommen.

Auch die „Checkliste: Abnahme Wärmepumpenanlage“ von klimaaktiv können Sie zusätzlich ausfüllen und unterschreiben lassen.

Zuletzt sollten Sie in den Betrieb Ihrer neuen Wärmepumpe gut eingeschult werden. Fragen Sie aktiv nach der Funktionsweise der Anlage, der ordnungsgemäßen Bedienung und den Maßnahmen im Fall einer Störung. Lassen Sie sich auch erklären, welche Schritte Sie vor und nach der Heizperiode setzen müssen, damit Sie mit Ihrer Wärmepumpe lange zufrieden sein können.

Wärmepumpentypen und deren Anwendungsbereiche

Luft-Wasser-Wärmepumpen

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe gewinnt Energie aus der Umgebungsluft und überführt diese in ein Heizsystem. Da die Quelle hier sehr leicht zugänglich ist, ist diese Variante sowohl in der Anschaffung als auch in der Montage kostengünstiger als andere Bauarten. Luftwärmepumpen sind daher seit Langem die zahlenmäßig beliebteste Wärmepumpenart.

Da die Luft jedoch speziell dann, wenn Wärme benötigt wird, kälter ist als beispielsweise das Erdreich, ist der Stromverbrauch höher und die Wärmepumpe nicht so energieeffizient wie andere Technologien. Außerdem benötigt sie ein Außengerät, um die Luft zum Kältemittel zu bringen. Dessen Positionierung kann manchmal problematisch sein, nicht nur aus Platzgründen, sondern auch aus ästhetischen Gründen oder aufgrund von Schallemissionen.

VorteileNachteile
KostengünstigHöherer Stromverbrauch
Kann nachgerüstet werdenAußengerät notwendig
Geringer PlatzbedarfRelativ hohe Lärmerzeugung
 nur aktive Kühlung

Sole-Wasser-Wärmepumpe

Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe entnimmt die Wärme aus dem Erdboden. Damit diese Energie nutzbar wird, kann die Erdwärme auf zwei unterschiedliche Arten aufgenommen werden:

  • mittels Erdkollektoren, die auf einer großen Fläche relativ knapp unter der Erdoberfläche (mindestens 1,20 Meter) verlegt werden. Hier muss genügend Fläche für einen Flachkollektor vorhanden sein.
  • mithilfe von Erdsonden, die vertikal bis zu einer Tiefe von bis zu ca. 100 Metern in das Erdreich gebohrt werden. Dort ist es wesentlich wärmer, weshalb keine große Fläche benötigt wird. Die Tiefenbohrung ist meist kostenintensiver.
VorteileNachteile
Hohe EnergieeffizienzRelativ teuer
Geringer WartungsaufwandHoher Platzbedarf unter der Erde
Kein Außengerät notwendig 
Passive Kühlung 

Wasser-Wasser-Wärmepumpen

Wasser-Wasser-Wärmepumpen benutzen die im Grundwasser enthaltene Wärme. Da Grundwasser das ganze Jahr über eine ähnliche Temperatur hat, ist es sehr gut als Wärmequelle geeignet. Für die Installation ist zunächst ein Förderbrunnen notwendig, dessen Tiefe sich nach der Höhe des Grundwasserspiegels richtet. Aus diesem wird das Grundwasser zur eigentlichen Wärmepumpe geleitet, wo der Wärmeaustausch stattfindet. Über einen Schluckbrunnen wird das thermisch genutzte Grundwasser wieder in den Boden zurückgeführt. Je nach Lage kann die Nutzung durch mangelndes Grundwasser technisch nicht möglich sein oder auch rechtliche Gründe können dagegen sprechen.

VorteilNachteil
Hohe EnergieeffizienzTeuer und aufwändig
Geringer PlatzbedarfEigene Pumpe im Brunnen notwendig
Passive Kühlungin vielen Fällen nicht einsetzbar

Direktverdampfer-Wärmepumpe

Sogenannte Direktverdampfer-Wärmepumpen funktionieren ähnlich wie Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Flachkollektoren. Der einzige Unterschied: es gibt keinen Wärmeaustausch zwischen Solekreislauf und Kältemittel. Stattdessen zirkuliert das Arbeitsmedium selbst in den Kollektoren und wird in der Wärmepumpe "direkt" verdampft. Der Markt für diese Wärmepumpen ist relativ klein.

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