Klimaanlagen

Letzter Ausweg: Klimaanlage. Wir zeigen Ihnen, worauf bei Kauf und Nutzung zu achten ist.

Ein älterer Mann mit Brille und weißem Haar sitzt am Sofa und umarmt dabei eine ältere Frau. Beide grinsen sich an. Oberhalb von ihnen is eine Klimaanlage zu sehen.

iStock/LightfieldStudios

Eines vorweg: Eine effektive Außenbeschattung an den Fenstern stellt sicher, dass keine Sonnenstrahlung und damit Strahlungswärme durch die Fenster in den Innenraum gelangt. Erst wenn diese Möglichkeiten ausgeschöpft sind oder nicht mit vertretbarem Aufwand umgesetzt werden können, sollte der Einsatz eines Klimageräts geprüft werden. Grundsätzlich ist es wichtig zu beachten, dass die Effektivität der Kühlgeräte von verschiedenen Faktoren wie Raumgröße, Isolierung und Umgebungstemperatur abhängt. Teilweise fallen hohe Betriebs- und Anschaffungskosten an.

 

Betrieb, Wartung und Energiespartipps:

Aufgrund der komfortablen Nutzung und automatischen Temperaturregelung von Einbaugeräten (Split-Geräten) neigen Nutzer:innen dazu, diese im Dauerbetrieb zu halten, was sich in einem enormen Anstieg des Stromverbrauchs und somit erhöhten Kosten niederschlägt. Auch hier gilt: Das Gerät sollte nur im Bedarfsfall, also bei hohem Hitzestress, verwendet werden und nicht dazu dienen, die Wohnraumtemperatur dauerhaft zu regulieren. Große Temperaturunterschiede zwischen außen und innen sind weder behaglich noch der Gesundheit zuträglich. Kühlen Sie daher den Raum nicht auf weniger als 25-26 °C ab! Zusätzlich ist es vernünftig, die Solltemperatur nicht zu niedrig zu wählen. Minimieren Sie auch das Vorkühlen von Räumen, das heißt, schalten Sie das Gerät nur dann ein, wenn Sie den Raum auch tatsächlich nutzen.

Zu beachten ist auch, dass sich in einem Klimagerät nach einiger Zeit Keime und Bakterien ansammeln können. Deswegen ist es wichtig, regelmäßig eine Wartung des Gerätes durchführen zu lassen. Verschmutzte Filtersysteme erhöhen außerdem den Stromverbrauch des Gerätes. Eine Wartung verbessert somit nicht nur die Luftqualität, sondern reduziert auch den Stromverbrauch und verlängert zusätzlich noch die Lebensdauer des Gerätes.

Positionieren Sie die Außeneinheit der Klimaanlage nur an solchen Stellen, an denen die warme Abluft und die Lärmentwicklung niemanden stören können, auch nicht Sie selbst: Also nicht am Balkon und nicht in stillen Innenhöfen. Achten Sie auch darauf, welche gesetzlichen Regelungen einzuhalten und welche Genehmigungen einzuholen sind.Mobile Geräte sind so zu platzieren, dass die Luft ungehindert zirkulieren kann. Weiters ist bei der Wahl des Standorts zu beachten, dass das Klimagerät nicht direkt der Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist oder sich in der Nähe von Wärmequellen befindet.

Tipps zum Kauf von Klimageräten

Ist der Einsatz eines Klimageräts erforderlich, so sollte ein möglichst effizientes Produkt gewählt werden, welches auch allgemeine Komfortansprüche wie geringe Betriebsgeräusche erfüllt. Viele der heute angebotenen Geräte verfügen auch über eine Heizfunktion. Die Anschaffung und Verwendung von Klimageräten vorrangig für Heizzwecke wird jedoch nicht empfohlen, da das Heizen mit Wärmepumpe, Pellets oder Fernwärme in den meisten Fällen effizienter ist.

Klimageräte werden in mobile Kompaktgeräte und Einbaugeräte, sogenannte Split-Geräte, unterteilt. Vorab ist zu sagen, dass Letztere bevorzugt werden sollten, da Kompaktgeräte durch ihre ineffiziente Konstruktionsweise große Stromfresser sind.

Falls Sie eine eigene Photovoltaikanlage besitzen: Achten Sie zudem darauf, dass die Klimaanlage „smart grid ready“ ist. Dann lässt sie sich gezielt betreiben, wenn zum Beispiel Ihre PV-Anlage Sonnenstrom liefert.

Die effizientesten Klimageräte finden Sie in unserer Produktliste:

Wenn Sie sich noch unsicher sind, welches Kühlgerät es werden soll, haben wir für Sie die wichtigsten Informationen zusammengefasst:

Split-Geräte

Split-Geräte unterscheiden sich hinsichtlich der Konstruktionsweise und Energieeffizienz von mobilen Klimageräten. Sie sind für höhere Kühlleistungen ausgelegt und vor allem dort sinnvoll, wo in regelmäßigen Abständen gekühlt werden muss.

Bei fest installierten Split-Geräten ist der Kondensationsteil samt Kompressor außerhalb des Raumes, d. h. im Freien montiert. Es gelangt somit keine Abwärme oder warme Außenluft in den Raum. Dies ist optimal im Hinblick auf die Effizienz. Das Modul für den Innenraum wird an der Wand montiert. Sollen mehrere Räume gleichzeitig klimatisiert werden, ist der Einsatz eines Multi-Split-Systems zu empfehlen, bei dem ein Außengerät mehrere Innengeräte versorgt. Für Split-Geräte ist im Vorfeld abzuklären, ob die Anbringung der Außeneinheit an der Gebäudewand möglich und auch erlaubt ist. Dies ist vor allem im städtischen Bereich nicht durchwegs der Fall.

 

Querschnitt eines an der Wand fest installierten Splitgerätes mit Innen- und Außenmodul

Quelle: topten.ch/Jürg Nipkow

Energieverbrauch und Geräuschentwicklung

Für die Auswahl des geeigneten Geräts ist unter anderem auf die richtige Dimensionierung (auf Basis der berechneten Kühllast des zu kühlenden Wohnbereichs), den Energieverbrauch und die Geräuschentwicklung zu achten. In die Bestimmung der Kühllast fließen Faktoren wie die Raumgröße, die Ausrichtung des Raums, der Solareintrag über Fensterflächen, der Grad der Wärmeisolierung und das Vorhandensein möglicher Wärmequellen im Raum ein.

Für die Auswahl eines Split-Geräts bieten qualifizierte Installateur:innen Beratung an. Bei der Suche nach energiesparenden und geräuscharmen Geräten leistet das EU-Label für Klimageräte eine gute Unterstützung. Zu beachten ist, dass die Effizienz und der Energieverbrauch für 1- bzw. 2-Kanal-Geräte und Split-Geräte unterschiedlich angegeben werden.

 

Mobile Geräte

Mobile Kompaktgeräte sind kostengünstiger in der Anschaffung und können flexibel dort eingesetzt werden, wo sie am notwendigsten sind. Sie sind kostengünstig und bezüglich des Aufstellungsorts flexibel, d. h., sie können je nach Bedarf in unterschiedlichen Räumen eingesetzt werden. Sie werden jedoch aufgrund ihrer schlechten Energieeffizienz und Konstruktionsweise nur eingeschränkt empfohlen.

Bei diesem Gerätetyp sind Kompressor, Kondensator und Verdampfer in einer Geräteeinheit integriert. Die zu kühlende Raumluft wird eingesaugt und direkt wieder in den Raum abgegeben. Die erwärmte Abluft muss durch einen Schlauch und einen Fensterspalt oder eine andere Vorrichtung wieder nach draußen geleitet werden. Durch das Öffnen des Fensters strömt aber wiederum warme Luft in den Wohnraum, die durch das Klimagerät erneut gekühlt werden muss. Dadurch ergibt sich konstruktionsbedingt ein sehr schlechter Wirkungsgrad, was diese Art von Klimageräten zu regelrechten Stromfressern macht.

Fällt die Entscheidung dennoch auf ein mobiles Klimagerät, ist es empfehlenswert, spezielle Fensterabdichtungen anzubringen. Diese klebbaren Textilabdichtungen können den Rückfluss der heißen Luft teilweise begrenzen und sind schon ab 15 Euro erhältlich.

Vereinzelt werden mobile Geräte angeboten, bei denen die Außenluft über einen zweiten Schlauch kontrolliert in den Kühlkreislauf geleitet wird (2-Kanal-Geräte). Die Effizienz dieser Geräte ist etwas besser als bei Systemen mit nur einem Schlauch (1-Kanal-Geräte), da trotz eines leicht geöffneten Fensters durch die zwei Schläuche ein unkontrolliertes Lufteinströmen in den Raum größtenteils verhindert und so Energie gespart wird.

Querchnitt eines Mobiles 1-Kanal und 2-Kanal Kompaktgerätes, Mobiles 1-Kanalgerät weist nur eine Abluft Leitung auf, Das 2-Kanal Kompaktgerät hat einen Zu- und Ableitungskanal

Quelle: topten.ch/Jürg Nipkow

Vorsicht: Es ist unbedingt zu beachten, dass mobile Klimaanlagen gepaart mit Gasthermen eine potentiell lebensgefährliche Kombination darstellen. Wenn mobile Klimaanlagen Luft aus der Wohnung absaugen, ziehen die von der Gastherme erzeugten giftigen Abgase (Kohlenmonoxid) durch den Unterdruck nicht mehr ordnungsgemäß durch den Kamin ab und sammeln sich im Wohnbereich.

Verdunstungskühler

Verdunstungskühler, auch als Luftkühler bekannt, verwenden Wasser, um die Raumtemperatur zu senken. Sie ziehen warme Luft an, die dann über einen Wassertank geleitet wird. Das Wasser verdunstet und kühlt die Luft ab, bevor sie in den Raum zurückgeführt wird. Verdunstungskühler sind energieeffizient und eignen sich besonders gut in trockenen Klimazonen. Beim Betrieb ist besonders auf die Luftfeuchtigkeit im Raum zu achten – ist diese hoch, ist die Leistung des Geräts geringer.

Wärmepumpen

Wärmepumpen können nicht nur heizen, sondern auch kühlen. Sie nutzen die Umgebungswärme, um die Raumtemperatur zu regulieren. Wärmepumpen sind effizient und umweltfreundlich, aber sie erfordern eine Installation durch Fachleute und sind in der Anschaffung teurer als andere Optionen. Informieren Sie sich im Falle einer Anschaffung im Vorfeld, ob und wie Sie mit dem Gerät auch Ihren Wohnraum kühlen können.

In älteren Immobilien mit schlechter Dämmung und Heizkörpern, die eine hohe Vorlauftemperatur benötigen, ist der wirtschaftliche Betrieb einer Wärmepumpenheizung selten möglich. Wärmepumpen eignen sich besser für gut gedämmte Neubauten.

Mehr zum Thema Wärmepumpen finden Sie in unseren Heizungstipps.