Veggi & Vegan – Gesunde Ernährung für Körper und Planet

Die einen schwören darauf, die anderen sind noch unschlüssig: Kann mehr Pflanzliches und dafür weniger Tierisches in der Ernährung die Welt und uns gesünder machen? Wir finden Ja! Eindeutig! Und haben auch richtig gute Argumente dafür.

Ein Mann und eine Frau schneiden gemeinsam Gempse und lachen dabei. Am Tisch liegt weiteres Gemüse von Kürbis, Zucchini bis Paprika und Melanzanis.

iStock/BalanceFormcreative

Aber schön der Reihe nach: Woraus besteht denn überhaupt eine eher pflanzliche Ernährung? Welche Lebensmittel bieten sich hier an und welche Nährstoffe enthalten sie? Wie sieht es mit der CO2-Bilanz und dem Ressourcenverbrauch in der Herstellung von pflanzlichen im Vergleich zu tierischen Produkten aus? Hier unser Überblick mit vielen spannenden Links zum Weiterlesen.

Welche Ernährungsformen gibt es?

Es sind viele, sehr viele. Deshalb können wir nicht auf alle eingehen und konzentrieren uns auf die, die in Österreich am weitesten verbreitet sind.

  • Da gibt es zunächst die Omnivoren. Das sind die Allesesser. Sie mögen Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, tierische Produkte wie Milch, Käse und Honig ebenso wie Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte. In Österreich zählt in etwa die Hälfte der Bevölkerung zu dieser Gruppe.
  • Den Vegetariern schmeckt alles, was auch den Omnivoren schmeckt – mit klarer Ausnahme von Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten. Die lassen sie weg.
  • Richtiggehende Liebhaber von Obst, Gemüse, Nüssen und Hülsenfrüchten sind die Flexitarier. Ab und zu greifen sie zu einem Stückchen Fleisch oder Fisch.
  • Überwiegend vegetarisch ernähren sich auch die Pescetarier, allerdings peppen sie ihre pflanzliche Ernährungsbasis von Zeit zu Zeit mit Fisch und Meeresfrüchten auf.
  • Fischiges und Fleischiges kommt den Veganern nicht auf den Teller genau so wenig wie beispielsweise Eier, Milch oder Honig: Sie verzichten auf alle Produkte, die von Tieren stammen und halten sich ausschließlich an das, was ihnen die Pflanzenwelt zu bieten hat. Aktuell ernähren sich rund fünf Prozent der Bevölkerung in Österreich vegan.

Gut zu wissen: 80 Prozent des ernährungsbedingten ökologischen Fußabdrucks der Österreicher:innen sind auf tierische Produkte zurückzuführen. Darin stecken allein rund 60 Kilogramm Fleischkonsum pro Kopf und Jahr. Mehr zu diesem Thema und den Alternativen finden Sie auf bewusstkaufen.at.

Welche Umweltauswirkungen gehen mit unserer Ernährung einher?

Sowohl bei der Produktion, der Verarbeitung als auch beim Transport und der Entsorgung von Lebensmitteln und Rohstoffen fallen Emissionen an, die sich in unterschiedlichem Ausmaß auf die Umwelt auswirken. Das ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg - hat eine Studie zu diesen Auswirkungen erstellt. Und siehe da: Es gibt erstaunliche Unterschiede im Vergleich von tierischen und pflanzlichen Produkten. Speziell beim Thema Treibhausgase lohnt es sich deshalb, genauer hinzuschauen:

Lebensmittel

CO2 -Fußabdruck [kg CO2Äqu/kg Lebensmittel]

Rindfleisch

13,6

Butter

9

Hühnerfleisch

5,5

Schweinefleisch

4,6

Milch

1,4

Linsen, getrocknet

1,2

Tofu

1,0

Hafermilch

0,3

Apfel

0,3

Quelle: ifeu / Es sind alle Treibhausgasemissionen berücksichtigt, darunter neben Kohlenstoffdioxid (CO2) insbesondere auch Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Mittels Umrechnungsfaktoren hinsichtlich ihrer Klimawirksamkeit werden sie als CO2-Äquivalente ausgewiesen.

Gut zu wissen: Neben den Treibhausgasen darf auch der Wasserverbrauch nicht außer Acht gelassen werden. Speziell Lebens- oder Futtermittel, die aus niederschlagsarmen Gebieten stammen, benötigen viel künstliche Bewässerung und somit steigt der Wasser-Fußabdruck dieser Produkte deutlich an.

Rund um die Debatten über den Klimawandel hört man oft, dass der Fleischkonsum ein großer Treiber der Klimakrise ist. Doch was steckt hinter dieser Behauptung? Laut FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, ist Tierhaltung für fast 15 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Zusätzlich beansprucht sie sehr viele Ressourcen – angefangen beim Flächenbedarf für die Tiere über Futter, Düngemittel, Wasser hin zum Einsatz von Maschinen. Rund 70 Prozent der weltweiten landwirtschaftlichen Nutzfläche werden für Viehzucht genutzt. Das ist viel – richtig viel.

Was sind die gesundheitlichen Vorteile einer vorwiegend pflanzlichen Ernährung?

Viele Studien belegen, dass eine vorwiegend pflanzliche Ernährung gesünder ist als der vorherrschende hohe Verzehr von tierischen Produkten. Nehmen wir zum Beispiel die neuesten Erkenntnisse der EPIC-Studie der Universität Oxford: Hier hat sich gezeigt, dass der Griff zu mehr Obst, Gemüse und anderen ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, Haferflocken, Bohnen, Linsen, Reis und Erbsen das Risiko für Übergewicht, Herzinfarkte, Bluthochdruck, erhöhtes Cholesterin und Krebs deutlich senken kann, wenn gleichzeitig der Fleischkonsum reduziert wird.

Versorgt uns pflanzliche Ernährung ausreichend mit allen Nährstoffen?

Fälschlicherweise herrscht die allgemeine Auffassung, eine pflanzenbasierte Ernährung führe zu Nährstoffmangel. Die Versorgung mit Kalium und Magnesium, Ballaststoffen und den Vitaminen E, C und Folsäure ist bei pflanzenbasierter Ernährung besser als beim Konsum von tierischen Lebensmitteln. Außerdem wirken Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und Vollkornprodukte entzündungshemmend und helfen dabei, diversen Krankheiten vorzubeugen. Auch der Eisenbedarf kann mit ausgeglichener pflanzlicher Ernährung gedeckt werden. Ehrlicherweise muss aber gesagt werden, dass pflanzliche Lebensmittel kein natürliches Vitamin B12 enthalten, sodass dieses als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden muss.

IHR BEITRAG – Das können Sie tun!

  • Steigen Sie auf eine vorwiegend pflanzliche Ernährung um.
    Damit es Ihnen möglichst leicht fällt: Führen Sie fixe Wochentage ein, an denen Sie ganz bewusst auf tierische Produkte verzichten. Nach und nach können Sie die Zahl dieser Tage steigern, bis die pflanzlichen Gerichte schließlich den Großteil Ihres Speiseplans ausmachen.
  • Achten Sie beim nächsten Einkauf auf Fleischalternativen und pflanzliche Proteine.
    Pflanzliche Alternativen findet man in allen Lebensmittelgeschäften, einige bieten auch ausschließlich vegane Produkte an. Die großen Lebensmittelsupermärkte bauen ihr rein pflanzliches Sortiment immer weiter aus und bieten vegane Produktlinien an. Halten Sie Ausschau nach pflanzlichen Proteinquellen wie Hülsenfrüchten. Und auch der Griff zu gering verarbeiteten Fleischalternativen ist zu empfehlen – so z.B. Tofu, Tempeh oder Seitan.
  • Lassen Sie sich Appetit machen!
    Probieren Sie beim nächsten Restaurantbesuch eine vegane Speise, oder gehen Sie einfach mal in eines von mittlerweile vielen veganen Restaurants in Österreich essen. Oder probieren Sie aus, vegan zu kochen. Im Internet gibt es viele schmackhafte Rezepte für vegane Menüs. Oder Sie stöbern in Ihrer Buchhandlung nach Kochbüchern, die sich auf vegane oder vegetarische Gerichte spezialisiert haben.

Die besten Apps für Sie getestet
Bewusstkaufen.at hat drei Apps getestet, die Ihnen den Einstieg in eine pflanzenbasierte Ernährung erleichtern:

  • Mit Meatless können Sie Ihren Fleischkonsum dokumentieren und erhalten Ergebnisse zu CO2- und Wassereinsparungen.
  • VEGANSTART hilft Ihnen dabei, in nur 30 Tagen auf einen veganen Lebensstil umzusteigen.
  • Happy Cow zeigt Ihnen vegane Restaurants in Ihrer Umgebung an.

Probieren Sie’s aus und seien Sie schon auf unseren nächsten Artikel gespannt. Er erscheint in Kürze unter dem Titel „Regional – Saisonal – BIO – Genial!“ Bleiben Sie dran!

Mehr zum Thema finden Sie auf bewusstkaufen.at:

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