Regional – Saisonal – Bio – Genial!

Äpfel aus Neuseeland? Rindfleisch aus Argentinien? Erdbeeren im Winter? Nicht wirklich, oder? Warum es klüger und gesünder ist, bei Lebensmitteln zu regionalen Produkten der Saison zu greifen und dabei auch noch auf das richtige Bio-Gütesiegel zu achten.

Eine Frau mit Blonden Haaren steht vor einem Markstand und hat gibt gerade ein Bündel Karotten in ihren Jutebeutel.

iStock/svetikd

Natürlich haben Sie schon viel – wirklich viel! – zu diesem Thema gelesen. Sie wissen eine ganze Menge darüber und haben die allerbesten Vorsätze. Aber Hand aufs Herz: Schaffen wir es, unsere guten Vorsätze auch stets einzuhalten? Vor allem im Alltagsstress, wenn’s schnell gehen muss und die hübsch drapierten Import-Früchte im Supermarkt gar so schön ausschauen? Im Angebot sind sie außerdem …

In solchen Situationen lohnt es sich, trotz Stress und Hektik kurz innezuhalten und sich an ein paar Dinge zu erinnern, die einem frische Motivation fürs richtige Einkaufen und Essen geben. Wir helfen Ihnen dabei und zeigen Ihnen die Vorteile von saisonalen, regionalen und Bio-Lebensmitteln. Außerdem geben wir Ihnen unsere besten Tipps, wie Sie Ihre frischen Lebensmittel lagern sollten, auf welche Labels und Gütesiegel Sie achten können und was es mit Soja in Österreich auf sich hat.

Aus der Region, in der Saison!

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Über Fakten jedenfalls nicht! Der nachstehende Vergleich macht Sie sicher:

  • Regionale und saisonale Lebensmittel sind und bleiben frischer als solche, die erst um die halbe Welt zu uns reisen müssen. Sie werden oft in unmittelbarer Nähe zum Verkaufsort angebaut. Da sie keine langen Transporte vor sich haben, können sie auf natürliche Weise länger reifen, bevor sie geerntet werden. Das bedeutet, dass sie frischer auf den Tisch kommen und ihren vollen Geschmack entfalten. Ein frisch geernteter Apfel von einem lokalen Bauernhof schmeckt intensiver und enthält mehr Nährstoffe als ein Apfel, der mehrere Wochen lang transportiert, gelagert und künstlich gereift wurde.
  • Der Konsum saisonaler (und damit regionaler) Produkte hat positive Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Lebensmittel, die über weite Strecken transportiert werden müssen, verursachen höhere CO₂-Emissionen durch den Transport per LKW, Schiff oder Flugzeug. Kurze Transportwege sparen Energie, reduzieren den Ausstoß von Treibhausgasen und minimieren den ökologischen Fußabdruck der Lebensmittel. Beispielsweise benötigen saisonale Lebensmittel weniger Energie, weil sie nicht in Kühlhäusern gelagert oder in beheizten Gewächshäusern aufgezogen werden.
  • Regionale Produkte, die auf lokalen Märkten oder in Hofläden verkauft werden, benötigen weniger Verpackung als importierte Lebensmittel. Vor allem können die aufwändigen Plastikverpackungen entfallen. Weniger Verpackung bedeutet weniger Abfall. Auch das ist positiv für Umwelt und Klima. 
  • Zu wissen, woher unser Essen eigentlich kommt, schafft Vertrauen und Transparenz. Das stärkt die lokale Wirtschaft und reduziert den Lebensmittelabfall bei Konsument:innen, die den Lebensmitteln mehr Wertschätzung entgegen bringen.

Bio-Lebensmittel aus regionaler Produktion

Bio-Lebensmittel sind eine gute Entscheidung – sofern sie aus regionaler Produktion stammen und saisonal konsumiert werden. Sie bieten gegenüber konventionell produzierten Lebensmitteln viele Vorteile für unsere Gesundheit und die Umwelt:

  • Nahezu frei von Pestiziden und chemischen Rückständen: Bio-Landwirt:innen verwenden natürliche Methoden zur Düngung und Schädlingsbekämpfung. Das bedeutet, dass Bio-Lebensmittel weniger Rückstände von Chemikalien enthalten. Häufiger Konsum von derart behandelten Lebensmitteln kann hingegen gesundheitliche Risiken bergen.
  • Schutz der Biodiversität: Die ökologische Landwirtschaft legt großen Wert auf den Erhalt der Artenvielfalt. Durch eine gesunde Fruchtfolge und den Verzicht auf synthetische Pestizide wird die Biodiversität gefördert und wichtige Lebensräume für Pflanzen, Insekten und Tiere geschützt.
  • Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz: Bio-Landbau hat in der Regel einen geringeren negativen Einfluss auf die Umwelt. Er schont die Böden durch sanftere Anbaumethoden und fördert den natürlichen Nährstoffkreislauf. Außerdem hilft er dabei, den Humusgehalt des Bodens zu erhöhen, wodurch mehr CO2 gespeichert werden kann. Obendrein verzichtet er auf synthetische, sehr energieaufwendig hergestellte Mineraldünger.
  • Keine Gentechnik: In der Bio-Landwirtschaft ist der Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen streng verboten.
  • Bessere Tierhaltung: Die ökologische Landwirtschaft legt besonderen Wert auf das Wohl der Tiere. Sie haben mehr Platz, Zugang zu Freiflächen und erhalten Futter, das frei von synthetischen Zusatzstoffen ist. Tendenziell bessere Lebensbedingungen und eine artgerechtere Haltung führen bei den Tieren zu weniger Stress.

Gut zu wissen: Erst die smarte Kombination aus regional & saisonal macht’s genial! Der Produktvergleich zeigt: Eine saisonal und regional produzierte Erdbeere verursacht rund 0,3 kg CO2-Äquivalent pro Kilogramm Frucht. Wird sie regional, aber dafür außerhalb der Saison im Winter – also im beheizten Treibhaus – angebaut, fallen bereits 3,4 kg CO2-Äquivalent pro Kilogramm Frucht an. Das ist mehr als das Zehnfache. Weitere anschauliche Beispiele finden Sie hier.

IHR BEITRAG – Das können Sie tun!

  • Saisonale Verfügbarkeit: Schauen Sie vor Ihrem nächsten Einkauf auf den Saisonkalender von bewusstkaufen.at, um zu erfahren, welches Obst und Gemüse aktuell Saison hat, und kombinieren Sie Ihren saisonalen Einkauf mit den passenden Rezeptideen von der Umweltberatung.
  • Lokale Verfügbarkeit: Wochenmärkte bieten eine großartige Möglichkeit, frische, regionale und oft biologische Lebensmittel direkt von den Produzentinnen und Produzenten zu kaufen. Achten Sie darauf, dass es auf manchen Märkten auch Händler:innen gibt, die zugekauftes Obst und Gemüse aus unklaren Herkunftsregionen und Anbaubedingungen anbieten. Viele Bio-Bauernhöfe betreiben eigene Hofläden. Dort können Sie saisonale Obst- und Gemüsesorten sowie andere Produkte finden, die nach biologischen Standards hergestellt wurden. Manche Bauernhöfe bieten auch „Abokisten“ an, die regelmäßig direkt zu Ihnen nach Hause geliefert werden. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit sich zu Lebensmittelkooperativen (FoodCoops) zusammenzuschließen oder Teil einer sogenannten „Solidarischen Landwirtschaft“ zu werden. Weitere Infos dazu finden Sie unter bewusstkaufen.at.
  • Bio-Siegel: Wenn Sie keinen Wochenmarkt oder Hofladen in Ihrer Nähe haben, bieten viele Supermärkte mittlerweile ein breites Sortiment an regionalen Bio-Produkten an. Achten Sie speziell auf das Bio-Siegel sowie auf Herkunftshinweise. Manche Supermärkte kennzeichnen auch bewusst Produkte aus der eigenen Region. Der Label-Kompass von bewusstkaufen.at bietet eine Orientierungshilfe im Label-Dschungel.
  • Eigener Garten oder Balkon: Tomaten, Zucchini und Kräuter wie Basilikum und Petersilie oder Salat lassen sich auch schon auf kleinem Raum pflanzen. „Eigenanbau“ stellt nicht nur zufrieden, sondern steigert auch die Wertschätzung gegenüber den selbst produzierten Lebensmitteln.
  • Verarbeiten und lagern: Sie können Obst und Gemüse einkochen, fermentieren, einfrieren oder trocknen. Auf diese Weise können Sie auch außerhalb der Saison auf regionales Obst und Gemüse zurückgreifen.

Gut zu wissen: In unserem letzten Artikel haben wir mit einigen Mythen rund um Soja aufgeräumt. Wussten Sie zum Beispiel, dass auch in Österreich Soja angebaut wird? Soja belegt nach Mais, Weizen und Gerste hierzulande bereits Rang vier der Anbaufläche. Mehr als ein Drittel der heimischen Sojaanbaufläche wird biologisch bewirtschaftet, der hohe Bio-Anteil ist europaweit einzigartig. Achten Sie also beim nächsten Einkauf von sojabasierten Produkten wie Tofu, Miso etc. auf das Herkunftsland. Damit unterstützen Sie nicht nur heimische Klein- und Mittelbetriebe, sondern sparen auch CO2 durch kürzere Transportwege und weniger Landnutzungsänderungen. Auch hier lohnt sich ein Blick auf den Label-Kompass von bewusstkaufen.at, um schnell und einfach das richtige Gütesiegel für heimische Sojaprodukte zu finden.

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