Wenn der Klimawandel an die Tür klopft: Anpassungsmaßnahmen für Ihr Zuhause
Der Klimawandel bringt entscheidende Veränderungen mit sich, die auch unser Zuhause vor neue Herausforderungen stellen. Von effizientem Sonnenschutz über strategisches Lüften bis hin zur Dämmung – erfahren Sie, wie Sie Ihre Wohnung oder Ihr Einfamilienhaus an die Folgen des Klimawandels anpassen.
Der Klimawandel wirkt sich zunehmend auf unser tägliches Leben aus. Die Hitze strapaziert unser Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden oft schwer, vor allem, wenn man zu Hause arbeiten muss, krank ist oder nachts aufgrund der warmen Luft nicht gut schlafen kann. Um die negativen Folgen des Klimawandels zu verringern und mit den neuen Bedingungen besser umzugehen, gilt es, sich vorzubereiten und anzupassen. Dies wird Klimawandelanpassung genannt.
Neben energieintensiven Klimaanlagen gibt es Lösungen, mit denen Sie auf nachhaltigem Wege, die für Körper und Geist belastenden Umstände meistern können und Ihrer Gesundheit etwas Gutes tun. Hier sind einige Tipps, wie Sie Ihre Wohnung oder Ihr Einfamilienhaus an die neuen klimatischen Bedingungen anpassen können.
Sonnenschutz ist mittlerweile unverzichtbar
Egal ob Wohnung oder Einfamilienhaus, unverzichtbar ist mittlerweile ein Sonnenschutz. Dabei sollte der Sonnenschutz - bewährt haben sich Rollläden und Markisen - hell sein und außen angebracht werden, da diese dann wesentlich effektiver sind. Innen angebrachter Sonnenschutz wie Rollos oder Plissees, reflektieren lediglich einen Teil der Wärme und lassen die Wärme hinein in Ihre Wohnräume. Preisgünstige Optionen sind reflektierende Sonnenschutzfolien, die von innen oder außen auf die Fenster aufgebracht werden und UV-Strahlen sowie Wärme abhalten.
Sonnenschutzfolien sind ein wirksamer Hitzeschutz, haben aber auch einige Nachteile. Da sie weniger Licht durchlassen, wird es in den Räumen dunkler, was dazu führt, dass das Licht früher eingeschaltet werden muss. Bleiben die Folien das ganze Jahr über an den Fenstern, führt dies im Winter zu deutlich weniger Sonnenlicht in den Innenräumen. Außerdem können die verspiegelten Oberflächen zu unangenehm blendenden Reflexionen führen.
Im Sommer ist es wichtig, strategisch zu lüften, idealerweise in der Nacht oder am frühen Morgen, wenn die Außentemperaturen noch halbwegs erträglich sind. Anschließend sollten die Fenster den Tag über geschlossen bleiben, solange es die Luftqualität zulässt. Es macht auch Sinn auf heiße Speisen aus dem Backrohr zu verzichten, damit sich Ihre Wohnräume nicht weiter aufheizen.
Elektronische Geräte erzeugen Wärme, selbst im Stand-by-Modus. Schalten Sie den Fernseher, Computer und andere Geräte vollständig ganz aus, wenn sie nicht in Gebrauch sind. So senken Sie nicht nur Ihre Raumtemperatur, sondern sparen auch Energie.
Begrünung als Hitzeschutz
Neben diesen Standardmaßnahmen bieten sich für Hausbesitzer:innen weitere Möglichkeiten an, die Mieter:innen meist nicht einfach umsetzen können - zumindest nicht ohne Erlaubnis der Eigentümer:innen.
So können Gebäude auch mit Kletterpflanzen oder Bäumen gekühlt werden, die an Außenwänden, Dächern oder vor Fenstern wachsen und Schatten spenden. Die Außenbeschattung verhindert das Aufheizen der Fenster und damit der Räume. Außerdem verbessert die Begrünung das Mikroklima um das Gebäude. Bei der Gestaltung des Gartens gilt: Je mehr Grün, desto besser. Schotter und Beton treiben die Temperaturen in die Höhe. Auch im Wohnraum wirken sich Pflanzen positiv aus. Zimmerpflanzen befeuchten die Luft und tragen dadurch zu angenehmeren Raumtemperaturen bei.
Es ist ebenso ratsam, eine Pergola oder eine Markise anzubringen, um die direkte Sonneneinstrahlung auf Fenster und Terrassen zu reduzieren.
Eine gute Wärmedämmung ist nicht nur im Winter von Vorteil
Durch Sanierungen, wie zum Beispiel bessere Wärmedämmung und den Einbau moderner Fenster, können Gebäude ihren Energieverbrauch erheblich reduzieren. Das bedeutet weniger Heiz- und Kühlaufwand, was nicht nur Kosten spart, sondern auch den Ausstoß von Treibhausgasen verringert. Zusätzlich steigert eine Sanierung den Wert und die Nutzbarkeit des Gebäudes.
Mehr Informationen finden Sie in unseren Sanierungstipps.
Darüber hinaus können sanierte Gebäude besser mit Extremwetterereignissen umgehen, die der Klimawandel mit sich bringt. Achten Sie darauf, dass Ihr Haus gut gegen Wasser geschützt ist. Neben wasserdichten Kellerfenstern ist ebenfalls eine moderne Dachentwässerung essenziell. Sie sorgt dafür, dass Regenwasser kontrolliert und sicher vom Dach abgeleitet wird, anstatt unkontrolliert an den Wänden herunterzulaufen. Ohne eine funktionierende Dachentwässerung kann das Wasser in die Bausubstanz eindringen und dort Schäden verursachen.
Ratsam ist auch eine Versicherung, die klimabedingte Schäden gut abdeckt. Bei Abschluss einer Versicherung sollten Sie unbedingt darauf achten, wie hoch die Versicherungssumme z.B. bei Unwetterschäden ist, um nicht auf hohen Kosten sitzen zu bleiben.
Bund und Bundesländer stellen zahlreiche Förderungen bereit
Um den Klimaschutz in den eigenen vier Wänden stemmen zu können, gibt es zahlreiche finanzielle Förderungen. So fördert der Bund die Sanierung von Ein- und Zweifamilienhäusern mit bis zu 42.000 Euro. Dazu kommen weitere Gelder von den Bundesländern. Wien zum Beispiel fördert die nachträgliche Montage von außen liegenden Rollläden, Jalousien und Fassadenmarkisen zum Sonnenschutz in mehrgeschossigen Wohnbauten.
Ein Überblick über alle aktuelle Klimaschutzförderungen findet sich auf: oesterreich.gv.at.
Der Klimawandel stellt unser Wohnumfeld und unsere Gesundheit vor neue Herausforderungen. Durch eine Kombination aus guter Dämmung, der passenden Infrastruktur, um gegen Extremwetterereignisse abgesichert zu sein, strategischem Lüften, Energiesparen und der Nutzung von Begrünungsmaßnahmen können Sie Ihre Wohnung oder Ihr Einfamilienhaus an die veränderten klimatischen Bedingungen anpassen und dabei etwas gegen Hitzestress und für Ihre Gesundheit machen.
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